Der neue Verbindungstrakt zwischen Stiftung Mozarteum und ihrem Konzerthaus in der Schwarzstraße scheint sich zu einem Schmuckstück zu entwickeln. Das Bauprojekt mit moderner Architektur ist nach vielen Hürden und Schwierigkeiten nun in der Endphase. Eröffnet wird im Oktober.
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Moderne Architektur im altehrwürdigen Mozarteum

Der neue Verbindungstrakt zwischen der Stiftung Mozarteum und ihrem Konzerthaus in der Salzburger Schwarzstraße scheint sich zu einem Schmuckstück zu entwickeln. Das Bauprojekt mit moderner Architektur ist nach vielen Hürden und Schwierigkeiten nun in der Endphase. Eröffnet wird im Oktober.

Ziemlich genau vor vier Jahren wurden die Pläne für den neuen Mitteltrakt der Stiftung Mozarteum präsentiert. Skeptische Gesichter waren damals zu sehen im Stadtsenat. Die FPÖ war gleich einmal dagegen, und der internationale Denkmalschutzrat ICOMOS sah sogar Weltkulturerbe Salzburgs in Gefahr.

Qualität des ganzen Ensembles verbessert

Dabei sollte das Projekt einfach nur einen Zustand verbessern, der über viele Jahre als Schandfleck empfunden wurde – zwischen den beiden Gebäuden der Stiftung Mozarteum an der Schwarzstraße. Der graue und düstere Innenhof wurde dann vor eineinhalb Jahren abgerissen.

Das Neubau-Vorhaben wirbelte damals noch immer viel Staub auf, wie Rainer Heneis schildert, Geschäftsführer der Stiftung Mozarteum: „Man sieht nach so viel Zeit, dass sich die Mühe lohnt. Wir bauen jetzt zwei Jahre. Es war eine sehr spannende Zeit. Es musste viele Beteiligte abgestimmt werden, auch das Bundesdenkmalamt und die Sachverständigen. Das haben wir gut gemeistert. Dazu haben wir die Eröffnung noch um drei Monate verschieben müssen wegen der Krise auf dem Baumarkt.“

Luft und Licht statt verstaubtes Ambiente

Nun ist fast alles fertig. Der neue Mitteltrakt beweist, dass auch schwere Materialien leicht wirken können. Die Stahl-Glas-Konstruktion öffnet das gesamte Ensemble. Sie bringt Luft und Licht und einen Hauch von 21. Jahrhundert ins leicht angestaubte Mozarteum, sagt Architekt Hermann Schnöll: „Natürlich wollen wir durch das Projekt die beiden Bauten besser zusammenbinden und mehr Austausch erzeugen. Früher mit dem alten Verbindungsgebäude war alles sehr isoliert.“

Schwere Stahlträger als technische Herausforderung

Der Bau war technisch gar nicht so einfach. Die Lücke zwischen den bestehenden Gebäuden sei denkbar schmal, betont der technische Projektleiter Andreas Mozelt: „Es war eine Herausforderung. Wir haben sehr schwere Kräne im Einsatz gehabt. Der gesamte Stahlbau stützt sich nur an die Wände links und rechts. Der hat kein Fundament, sondern liegt auf dem Bestand auf. Die Träger haben etwa hundert Tonnen Gewicht.“

Noch ist der letzte Feinschliff zu machen. Zum Beispiel fehlen noch Einbauten, Buffets und Möbel. Schon am 19. Oktober 2022 soll der Neubau mit einer großen Gala feierlich eröffnet werden.