Der Blick in Tieraugen soll den Betrachter, die Betrachterin in Staunen versetzen und zum Rätseln bringen – denn die Frage, was echt an so einem Tierpräparat ist, die stelle man sich immer, wenn man davor steht. „In Wahrheit ist es ja nur mehr die Haut, die über einen künstlich hergestellten, nachgebildeten Körper gestülpt wird“, so Robert Lindner, Direktor des Hauses der Natur.
Präparatoren erschaffen zum Teil Kunstwerke
Genau diesen Prozess können Besucherinnen und Besucher in der neuen Sonderausstellung miterleben – etwa am Beispiel des Zuchtstiers Excalibur. Vom Handwerk bis zum täuschend echten, preisgekrönten Präparat begibt man sich auf eine Reise in die Welt der Tierpräparatorinnen und -präparatoren. Sie sind auch künstlerisch sehr begabt – „das müssen sie auch sein, damit sie das Handwerk auch umsetzen können zu etwas, dass bei uns steht und eigentlich ein Kunstwerk ist“, erklärte Ausstellungskuratorin Barbara Loidl.
Die Sonderausstellung gibt einen Einblick in die Werkstatt eines Tierpräparators – ein Mix aus Atelier und Sezierzimmer – und lässt in das Jagdzimmer von Graf Wickenburg blicken. Er brachte von seinen Afrikareisen viele Präparate mit, die jetzt im Haus der Natur ausgestellt sind. „Natürlich ist das auch ein bisschen grenzwertig, weil diese Trophäenjagd ja auch einen Selbstzweck erfüllt hat, der dann hingegangen ist bis zur Bedrohung einzelner Arten“, so Loidl.
Ausstellung für Tierpräparation
Das Haus der Natur in der Stadt Salzburg gibt in einer neuen Sonderausstellung Einblicke in die Kunst der Tierpräparation.
Ohrenquallen aus dem 3D-Drucker
Wenn die Präparatoren an ihre Grenzen stoßen, dann kommen die Modellbauerinnen und -bauer zum Einsatz. Mit technischer Unterstützung durch 3D-Drucker entstehen täuschend echte Nachbildungen, im Haus der Natur sind zum Beispiel Ohrenquallen aus dem 3D-Drucker zu sehen. „Das ist nicht eine Qualle, die mehrmals ausgedruckt wurde, sondern jede Qualle wurde wieder modelliert, als ob sie gerade im freien Wasser schwimmt“, erklärte Loidl. Die Sonderausstellung ist ein Jahr im Haus der Natur zu sehen.