Das neue Wasserkraftwerk Rotgülden
ORF
ORF
Wirtschaft

Wasserkraft: Kritik an Naturschutz

In Muhr ist heute das neue Kraftwerk Rotgülden eröffnet worden. Es ersetzt ein altes Kraftwerk und kann ein Drittel mehr Leistung bringen. Kritische Worte gab es bei der Eröffnung zum Naturschutz, der immer wieder Wasserkraftwerke verzögere oder verhindere.

Das Kraftwerk Rotgülden in Hintermuhr gibt es seit 66 Jahren. Es ist ausgerichtet für die Abdeckung von Stromspitzen. Mehr als ein Jahr lang wurde die Anlage erneuert, jetzt kann man rein rechnerisch 3000 Haushalte mit Strom versorgen, um 1300 mehr als vor der Sanierung. Das Rotgülden-Kraftwerk ist weit weg von den Mega-Anlagen des Verbunds in Kaprun, es ist eher eine Anlage im Leopold Kohr’schen Sinn: small is beautiful. Aber auch diese Anlagen seien zukünftig wichtig, sagt der Vorstand der Salzburg AG Leonhard Schitter: „Wir werden jede Möglichkeit zur Erzeugung erneuerbarer Energie nutzen müssen, das ist Wasser, Photovoltaik und Wind“.

Kritik an Naturschutz

Bei der Eröffnung hat sich der für die Wasserwirtschaft zuständige Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP) kritisch zum Naturschutz geäußert. Dieser habe nämlich in den vergangenen Jahren Kraftwerksprojekte immer wieder verzögert oder verhindert hat – Stichwort Kraftwerk Stegenwald. „Die Abwägung zwischen dem Wesentlichen und dem nicht mehr ganz so Wesentlichen geschieht nicht immer in dem Ausmaß, wie wir es bräuchten. Wenn wir Klimaschutz, Naturschutz und Artenschutz nicht unter einem Deckel bringen, dann geht es in Summe sowieso nicht, weil da gibt’s noch die Wirtschaft und auch den Menschen. Und in manchen dieser Diskussionen vermisse ich, dass der Mensch noch Teil dieser Erde ist.“

Neues Kraftwerk eröffnet