Zapfsäule
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Weniger Diesel – Lage bleibt angespannt

Die Lage am Treibstoffmarkt bleibt weiter extrem angespannt, warnen Mineralölhändler. Im Osten Österreichs gibt es an einzelnen Tankstellen schon keinen Diesel mehr. In Salzburg spüren es zur Zeit vor allem Firmenkunden mit Haustankstellen.

Pellets kann er gar keine mehr liefern, Heizöl nur innerhalb von Wochen, anstatt Tagen, sagt Energiehändler Franz Leikermoser. Beim Diesel leidet vor allem die Transport- und Baubranche, deren Haustankstellen nicht rechtzeitig befüllt werden können, sagt Leikermoser. „Wenn die Tageskontingente erreicht sind, dann schließen wir die Bücher. Bei großen Betrieben, die es gewohnt waren einfach zu sagen: liefere mir morgen 30.000 Liter Diesel – das geht in dieser Form nicht mehr“, erklärt Leikermoser.

Mehrere Tage müssen Kunden derzeit auf ihren bestellten Diesel warten. Auch die Preise schwanken aktuell stark. „Das Wichtigste ist: man bekommt die Ware und die hat auch ihren Preis bei dem sich im moment nicht leicht handeln lässt – weder mit dem einen, noch mit dem anderen.“

Rasche Besserung derzeit nicht in Sicht

Eine rasche Änderung der Marktlage ist unwahrscheinlich, denn schnelle Lösungen sind nicht in Sicht. „Wir können das ganze etwas ausgleichen durch Importmengen, aber einen Überfluss gibt es derzeit weder beim Diesel noch bei Heizöl.“

Dafür gibt es mehrere Gründe, sagt Leikermoser: Das Embargo auf russischen Diesel, der Ausfall der OMV-Raffinerie Schwechat und auch Probleme deutscher Raffinerien, die aufgrund Niedrigwassers im Rhein Lieferschwierigkeiten in der Schifffahrt haben.

Die OMV hofft jedoch ihre Produktion in der ersten Oktober-Hälfte wieder hochfahren zu können. Das kündigte OMV-Chef Alfred Stern am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten an. Die Raffinerie fährt momentan nur mit etwas mehr als 20 Prozent Kapazitätsauslastung wegen eines Unfalls bei einer Generalüberholung im Juni.