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Politik

Personalnot: Können Spitäler die Qualität halten?

Der Pflegekräftemangel in Salzburgs Spitälern habe alarmierende Dimensionen erreicht, sagen Fachleute. Auch in Krankenhäusern fehlt immer mehr Personal. Dazu kommt der Personalmangel in Seniorenheimen, wegen dem – an sich wieder gesunde Patienten – in Spitälern bleiben müssen. Weil sie keinen Platz in einem Heim finden.

In den Salzburger Landeskliniken sind aktuell mehr als hundert Betten nicht belegt. Dazu kommt, dass an die 30 Betten von an wieder genesenden Patienten blockiert werden. Diese können bzw. dürfen wegen des Personalmangels in Salzburger Seniorenheimen nicht aus der Klinik entlassen und überstellt werden. Klinikchef Paul Sungler sagt, es gebe derzeit rund 5.000 Belagstage mit Fehlbelegungen. Das ist schon recht dramatisch.“

Alarmzustand auch bei den „Brüdern“

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg ist die Situation nicht anders: auch hier sind aktuell zwischen fünf und zehn Patienten untergebracht, die nicht entlassen werden können, weil in Pflegeeinrichtungen außerhalb des Spitals das Personal fehlt. Auch in der Klinik selbst herrscht Personalnot – dass Betten nicht geschlossen werden müssen liegt allein daran, dass wegen Sanierungen derzeit ohnehin 31 der 230 Betten nicht zur Verfügung stehen.

Worst case: „Standard kann nicht gehalten werden“

Der Personalmangel vor allem in der Pflege werde massive Auswirkungen haben, ist Spitalsdirektor Arno Buchacher überzeugt: „Ich befürchte, dass wir akzeptieren müssen, dass der aktuelle Standard eventuell nicht mehr gehalten werden kann." Auch in den anderen Salzburger Spitälern ist das Pflegepersonal knapp. Der Mitarbeitermarkt sei leer gefegt, ausgebildetes Fachpersonal komme zu wenig nach, sagt Buchacher. Von 160 Ausbildungsplätzen an der Fachhochschule Salzburg für diplomiertes Pflegepersonal sind derzeit nur rund 120 belegt.

Pflegemangel: Können Spitäler die Qualität halten?