Pflegerin hält Hand einer alten Frau in Seniorenheim
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Politik

Mangel an Pflegekräften spitzt sich weiter zu

Der Pflegekräftemangel spitzt sich immer weiter zu. Von den rund 1.500 Plätzen in den fünf städtischen Seniorenheimen dürften nicht einmal tausend belegt sein. Die durchschnittliche Wartezeit auf einen Platz beträgt inzwischen mehr als 200 Tage.

Pflegekräfte würden mittlerweile aus anderen Institutionen mit Wechselprämien abgeworben, erzählen Experten in der Landeshauptstadt. Die Personalnot ist so groß, dass die Stadt Salzburg ein ganzes Heim inzwischen zusperren musste. In anderen sind Teilbereiche gesperrt.

Wartezeit mindestens 200 Tage

Das Personalproblem werde immer schlimmer, sagt die zuständige Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). Die Wartezeit für einen Heimplatz sei inzwischen ziemlich lang: „Sie beträgt derzeit etwa 200 Tage im Durchschnitt. Und auch für die mobile Pflege sieht es nicht gut aus in der Stadt Salzburg und im Zentralraum. Auch hier wartet man nun mindestens bis Dezember oder Jänner.“

Spitäler locken mit Geldprämien

Weil auch in Spitälern und anderen Einrichtungen akuter Personalmangel herrscht, werben sich die diversen Betreuungseinrichtungen inzwischen gegenseitig das Personal ab, so die Politikerin: „Da beginnt man jetzt vermehrt aus den Senioren- und Behindertenhäusern die Menschen abzuziehen. Man lockt sie mit Geld in die Spitäler."

„Suche nach Profis im Ausland“

Hagenauer verlangt Maßnahmen von Bund und Land – etwa eine massive Entbürokratisierung. Die so genannte Dokumentationspflicht aller Handgriffe in der Pflege sei zu ändern. Und man müsse künftig gemeinsam im Ausland nach Pflegekräften suchen.