Müllentsorgung in der Salzburger Abfallbeseitigungsanlage (SAB) Siggerwiesen
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Umwelt

Siggerwiesen: Grüne kritisieren Lkw-Mülltransporte

Rund 93.000 Tonnen Restmüll fallen in Salzburg pro Jahr an. Zwei Drittel davon landen in den Entsorgungsbetrieben Siggerwiesen (Flachgau) und werden von dort, trotz vorhandenem Schienenanschlusses, zunehmend per Lkw abtransportiert. Die Salzburger Grünen fordern jetzt mehr Transporte per Zug.

Rund 64.000 Tonnen Restmüll des gesamten Restmülls im Bundesland werden in die Abfallentsorgung nach Siggerwiesen gebracht. Siggerwiesen verkauft den Müll an die oberösterreichische Energie AG, die in Folge für den Transport in die Müllverbrennungsanlage in Lenzing (OÖ) zuständig ist. In den letzten Jahren werde der Müll aber zunehmend per Lkw abtransportiert, obwohl ein Schienenanschluss vorhanden ist, kritisiert der Grüne Umweltsprecher im Salzburger Landtag Josef Scheinast.

„Wir haben jetzt mittlerweile schon über 50 Prozent LKW Transport, trotz des Bahnhofs dort, trotz der Schienen, die eigentlich vorhanden sind. Also das ist etwas, das nach Änderung schreit.“

Unterschiedliche Müllmengen als Argument

Die Energie AG argumentiert auf ORF-Anfrage mit den unterschiedlich anfallenden Müllmengen in Siggerwiesen. Deswegen sei es notwendig Müll per Lkw abzutransportieren, um keinen Müllstau bei der Müllverbrennungsanlage in Lenzing zu verursachen. Für Scheinast ist das nicht nachvollziehbar: „Ich halte das für eine Schutzbehauptung. Ich glaube, dass es mitunter einfach bequemer ist mit dem Lkw zu fahren, aber es ist sicher nicht ökologisch genug. Aber genau darauf sollte man das Augenmerk legen.“

Der Grünensprecher will nun prüfen, ob man einen hundertprozentigen Abtransport per Schiene vertraglich sicherstellen könnte.