Die Auftragsbücher vieler Fertigteilhausfirmen leeren sich und ein Salzburger Geschäftsführer spricht bereits von einem schrumpfenden Markt. So würden in den Musterhauspark in Eugendorf (Flachgau) deutlich weniger Kundinnen und Kunden kommen und Anbieter deswegen den Standort dort aufgeben.
Auch die 20-Millionen-Euro-Pleite von Scalahaus in Eugendorf, die 160 Kundinnen und Kunden betroffen hat, werfe ein schlechtes Licht auf die gesamte Fertigteilbranche. Die Kunden seien seither vorsichtiger geworden und würden mehr rechtliche Sicherheiten einfordern, so der Geschäftsführer.
Fertighäuser stagnieren, Hotels und Infrastruktur boomen
Der Innungsmeister der Salzburger Baubranche, Peter Dertnig, spricht von zusätzlich horrenden Materialkosten. So sei schon in den vergangenen Jahren die Zahl der Häuslbauerinnen und -bauer geringer geworden. Jetzt könne man sich das Hausbauen nur noch leisten, wenn genug Erbe vorhanden sei. Um überhaupt noch einen Kredit zu bekommen, müsse man mit den neuen Bankenrichtlinien seit August rund 20 Prozent Eigenkapital aufbringen. Dazu kommen seit Jahren erstmals wieder steigende Zinsen.
Das Zögern klassischer Häuslbauer treffe vor allem Fertigteilhaushersteller. In anderen Baubereichen werde weiterhin kräftig investiert, sagt Innungsmeister Dertnig. Dazu zählen vor allem Tourismusprojekte, aber auch Baustellen der öffentliche Hand mit zahlreichen Infrastrukturprojekten.