Spritpreise an Salzburger Tankstellen gesunken
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Wirtschaft

Preiskampf: Spritpreise deutlich gesunken

Bei den Spritkosten ist an den Salzburger Tankstellen derzeit eine deutliche Entspannung zu bemerken. Die Preise sind innerhalb weniger Wochen um knapp 40 Cent pro Liter gefallen. Hinter den niedrigeren Beträgen an der Zapfsäule steht ein stark gefallener Ölpreis und ein Preiskampf unter den Tankstellenbetreibern.

Vor rund zwei Wochen war Österreich beim Spritpreis noch unter den Spitzenreitern in Europa. Montag und Dienstag konnte in Salzburg wieder günstiger als im benachbarten Bayern getankt werden. „Preise um die 1,70 Euro kommen einem nach dieser teuren Phase schon fast günstig vor“, sagte ein Autofahrer.

Mineralölhändler berichtet von Preiskampf in Salzburg

Die hohen Benzinpreise hatten in den vergangenen Wochen auch das Fahrverhalten von so manchem Autofahrer geändert – der Spritverbrauch sank, der Preisdruck bei den Tankstellenbetreibern hingegen ist laut Branche stark gestiegen: „In Vorarlberg, Tirol und auch im Osten Österreichs haben wir noch wesentlich höhere Preise. Im Raum Salzburg haben wir Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich und es ist ein Preiskampf entfacht“, sagt der Salzburger Mineralölhändler Franz Leikermoser.

Spritpreise im Pinzgau und Lungau noch höher

Die aktuelle Preisrallye mit Preisen um die 1,70 Euro findet aber nicht an allen Salzburger Tankstellen statt. Im Pinzgau oder Lungau liegen die Preise teilweise noch deutlich darüber.

Branche: „Hohe Spritpreise sind gerechtfertigt“

Nachdem der Ölpreis am Weltmarkt in den letzten zwei Monaten wieder auf das Niveau von vor dem Ukraine-Krieg gesunken ist, sorgen die weiterhin hohen Spritpreise für Ärger bei den Autofahrern. Die Tankstellenbetreiber argumentieren die weiterhin hohen Preise mit gestörten Lieferketten wegen ausgetrockneten Wasserstraßen am Rhein, wegen Engpässen bei den Raffinerien und einem leer gekauften Markt.

Spritpreise an Salzburger Tankstellen gesunken
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Autofahrer bezeichnen die aktuellen Preise um 1,70 pro Liter derzeit im Vergleich zu den Vorwochen als beinahe günstig

Markt sei leer gekauft

Nur weil Öl billiger geworden ist, ist nicht mehr Öl verfügbar, heißt es aus der Branche: „Benzin, Diesel und Heizöl sind komplett ausverkauft und die Absätze sind massiv zurückgegangen. Durch Billigpreise versucht man das Ganze jetzt irgendwie wettzumachen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Versorgung am Kopf steht“, sagt Leikermoser.

Gespräche mit Iran könnten Entspannung bringen

Die unsichere Versorgungslage könnte erneut zu Preissteigerungen an der Zapfsäule führen. Ein mittelfristiger Hoffnungsschimmer geht aktuell von den Gesprächen über ein neues Atomabkommen mit dem Iran in Wien aus. Wird hier eine Einigung erzielt, könnten die Sanktionen gegen den Iran enden und der fünft größte Erdölproduzent weltweit wäre zurück am Weltmarkt.

Preiskampf lässt Spritpreise wieder deutlich sinken