Wohnbeihilfe
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KPÖ fordert automatische Wohnbeihilfen-Erhöhung

Als Maßnahme des Antiteuerungspakets hat das Land Salzburg seit Juli die Wohnbeihilfe erhöht. Bezugsberechtigte müssen dafür einen extra Antrag stellen. Viele Betroffene würden von der bürokratischen Hürde aber nichts wissen, kritisiert die KPÖ und fordert eine automatische Auszahlung.

Monika Reichl ist Mindestpensionistin und in der Pflegestufe eins. Sie wohnt in einer kleinen geförderten Mietwohnung in Salzburg Taxham. Ihre Miete ist im Juni bereits um 100 Euro teurer geworden. Seit Juli hat sie – genau wie 20.000 andere Wohnbeihilfenbezieher, Anspruch auf die um 25 Prozent erhöhte Wohnbeihilfe die das Land im Zuge des Antiteuerungspakets beschlossen hat.

Reichl: "Brauchte Unterstützung für Antrag

3,7 Millionen Euro sind dafür budgetiert worden. Doch bekommen hat sie die höhere Beihilfe nur mit Unterstützung, denn es hat dafür einen zusätzlichen Antrag gebraucht. Mindestpensionistin Monika Reichl sagt, für sie ist es zermürbend: „Ich habe mir nie gedacht, dass das Leben einmal so anstrengend wird. Noch dazu, wenn man alleine ist.“

Dankl: „Bürger werden gefrotzelt“

Durch den Bürokratiedschungel geholfen hat Monika Reichl KPÖ-Gemeinderat Kay Michael Dankl. Er fordert für die rund 20.000 Bezieherinnen einer Wohnbeihilfe eine automatische Erhöhung ohne die bürokratische Hürde eines eigenen Antrags: „Man muss ja bei einer Pensionserhöhung auch nicht dafür ansuchen um die jährliche Erhöhung zu bekommen. Offenbar ist es aber so – das war die Auskunft die ich bekommen habe, das man diese Aufstockung wieder eigens beantragen muss. Zum Beispiel via E-Mail, das für viele ältere Menschen oft Probleme aufwirft. Hinzu kommt, das viele auch nicht mitbekommen haben, die Beihilfenerhöhung wieder beantragen zu müssen.“

Klambauer: „Wir haben schnell mit Hilfen reagiert“

Dankl fügt hinzu, auf ihn wirke dies, als würde die Politik die Bürgerinnen und Bürger „frotzeln“. Man manche es Leuten damit extra schwer, die versprochene Beihilfe zu bekommen.

Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer (Neos) dazu: „Wir haben hier sehr schnell reagiert. Seit Juli werden bereits höhere Wohnbeihilfen ausgezahlt und es sind 2.000 Anträge bearbeitet. Man muss auch sehen, das hinter jedem Antrag natürlich auch eine manuelle Prüfung stehen muss.“

Wohnbeihilfe wird rückwirkend nicht ausbezahlt

Die Änderungsanträge sollten jedenfalls schnell gestellt werden: Die erhöhte Wohnbeihilfe wird nämlich nicht rückwirkend ausbezahlt, sondern erst ab dem Zeitpunkt der Antragstellung. Daher hat auch Monika Reichl einen Monat der erhöhten Beihilfengelder verloren. Geld das einer Mindestpensionistin mit einem aktuellen Kontostand von vier Euro schmerzhaft abgeht.

Hürden Wohnbeihilfe

Als Maßnahme des Antiteuerungspakets hat das Land Salzburg seit Juli die Wohnbeihilfe erhöht. Bezugsberechtigte müssen dafür einen extra Antrag stellen. Viele Betroffene würden von der bürokratischen Hürde aber nichts wissen, kritisiert die KPÖ und fordert eine automatische Auszahlung.