die Polizei zeigt die gefundenen Drogen und Waffen auf einem Tisch
Polizei Salzburg
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Chronik

Mutter nimmt Sohn zur Drogenfahrt mit

Die Polizei hat im Pongau eine 37-jährige Deutsche festgenommen, die mehr als zehn Jahre lang Suchtgifthandel betrieben haben soll. Mit ihr wurden ihr 17-jähriger Sohn, ihr Lebensgefährte sowie zwei weitere Komplizen wegen des Verdachtes des Suchtgifthandels festgenommen.

Ein Paar aus dem Pongau wurde wegen Drogenhandels im großen Stil festgenommen. Die 37-jährige Deutsche und ihr 41-jähriger Lebensgefährte aus dem Pongau befinden sich deshalb seit März in Untersuchungshaft.

Wie die Polizei am Dienstag informierte, soll die Frau seit 2012 bis zu ihrer Festnahme rund neun Kilogramm Chrystal Meth nach Österreich gebracht haben. Ihr Freund habe den Drogenhandel unterstützt, um den Eigenkonsum der beiden und die Spielsucht der Frau zu finanzieren.

Drogenhandel und Sozialleistungsbetrug

Der Bezirkskriminaldienst St. Johann ermittelte seit Ende 2021 gegen die beiden Verdächtigen. Im Fokus standen nicht nur der Drogenhandel und Bildung einer kriminellen Vereinigung, sondern auch Sozialleistungsbetrug und die illegale Verwendung von fremden Ausweisen. Weil die beiden Hauptbeschuldigten trotz ihrer Einnahmen aus dem Suchtgifthandel offenbar Arbeitslosengeld und Karenzgeld bezogen, wurden sie auch wegen Sozialleistungsbetrugs angezeigt.

17-jähriger Sohn schmuggelt Drogen mit Mutter

Anfang März 2022 wurden die Deutsche, ihr 17-jähriger Sohn und dessen gleichaltriger Freund nach einer Schmuggelfahrt von Chrystal Meth (Methamphetamin) aus Tschechien nach Österreich festgenommen. Die zwei Jugendlichen wurden später wieder frei gelassen und angezeigt. Zeitgleich erfolgte die Festnahme des 41-jährigen, arbeitslosen Pongauers und eines 29-jährigen Komplizen in ihren Wohnungen in Schwarzach bzw. Wagrain (beide Pongau). Bei der Hausdurchsuchung am 6. März stellte die Polizei zahlreiche verdächtige Gegenstände bei dem Paar und dem 29-Jährigen sicher.

Schmuggelfahrten mit Drogen bezahlt

Die Ermittler forschten zudem insgesamt 64 Suchtgiftabnehmer in den Bezirken St. Johann im Pongau, Zell am See, Hallein, Salzburg, Salzburg-Umgebung (Flachgau) und auch im Bezirk Braunau in Oberösterreich aus. Die Verdächtigen wurden nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Mehrere Komplizen halfen dem Paar im Laufe der Zeit bei der Beschaffung von Chrystal Meth, indem sie sich für gemeinsame Fahrten zur Verfügung stellten oder den beiden ihre Autos liehen. Die Komplizen sollen als Gegenleistung pro Fahrt fünf Gramm Chrystal Meth kostenlos erhalten haben.

die Polizei zeigt die gefundenen Drogen und Waffen auf einem Tisch
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Die sichergestellten Waffen, Drogen und Utensilien.

Neun Kilo Chrystal Meth eingeführt

Die Deutsche wird neben der Einführung von rund neun Kilogramm Chrystal Meth auch noch beschuldigt, jährlich rund 350 Gramm Chrystal Meth und unbekannte Mengen an Cannabiskraut sowie Amphetamin an die Drogenabnehmer verkauft zu haben.

Die beschuldigte Frau hat laut Polizei gestanden, dass sie seit 2020 bei etwa 40 Beschaffungsfahrten jeweils 15 bis 30 Gramm Chrystal Meth von Tschechien nach Österreich eingeführt und diese Drogen sowie Cannabiskraut an Abnehmer verkauft hat.

Lebensgefährte half bei Drogengeschäften

Dem Lebensgefährten, einem 41-jährigen, arbeitslosen Pongauer, wird vorgeworfen, er habe seit seiner Beziehung zu der 37-Jährigen im Jahr 2014 bis zu seiner Festnahme im März mit der Deutschen gemeinsam Chrystal Meth, Amphetamin und Cannabiskraut verdealt. Weiters soll der Pongauer selbst Beschaffungsfahrten von Chrystal Meth durchgeführt und Drogen verkauft haben.

Der 29-jährige Komplize aus dem Pongau soll sich von Oktober 2021 bis zur Festnahme im März 2022 an mehr als zehn Drogenfahrten von Tschechien nach Österreich beteiligt und rund 300 Gramm Chrystal Meth eingeführt haben. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.