Tempo 100 in Kraft auf der Tauernautobahn
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Kritik aus Salzburg an Forderung nach Temporeduktion

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert eine Senkung des Tempolimits auf Autobahnen von 130 auf 100 km/h. Doch der Salzburger Fahrzeug- und Verkehrstechniker Gerhard Kronreif meint, dass die Reduktion nicht die erhofften Einsparungen bei Spritverbrauch und CO2-Emissionen bringen würde .

Die Energiekrise hat die Debatte über eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h auf Autobahnen und Schnellstraßen erneut entfacht. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) motivierte zuletzt für ein Tempolimit auf Autobahnen und Schnellstraßen – laut der Mobilitätsorganisation sei es ein einfacher, aber wirksamer Schritt.

VCÖ: Tempolimit bringt Einsparung von 460.000 Tonnen CO2

Laut VCÖ bringe ein Tempolimit 100 statt 130 auf der Autobahn laut eines Sachstandsbericht des Umweltbundesamts eine CO2-Einsparung von 460.000 Tonnen, das entspreche einer Einsparung von rund 180 bis 190 Millionen Liter, bei aktuellen Spritpreisen eine jährliche Ersparnis von rund 360 Millionen Euro, so Christian Gratzer vom VCÖ.

„Beim Tempolimit ist die Ersparnis geringer als wenn ein einzelnes Auto statt 130 km/h 100 km/h fährt. Dann beträgt die Einsparung – ebenfalls laut Umweltbundesamt – im Schnitt 23 Prozent (bezogen auf die heimische Pkw-Flotte). Die Einsparung beim Tempolimit ist niedriger, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen nicht 130 km/h beträgt,“ so Gratzer.

Kronreif: „Messdaten aus Salzburg zeigen anderes Bild“

Messdaten der ASFINAG auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Salzburg und Golling (Tennengau) hätten laut Fahrzeug- und Verkehrstechniker Gerhard Kronreif jedoch bereits in den vergangenen Jahren gezeigt, dass in einem Tempo-130-Abschnitt die Durchschnittsgeschwindigkeit knapp unter 110 km/h liege. Bei geschalteten 100 km/h liege die Durchschnittsgeschwindigkeit knapp darüber. „Das heißt, die Reduktion der Durchschnittsgeschwindigkeit macht weniger als zehn km/h aus und dadurch ergibt sich nur eine Schadstoffreduktion von drei Prozent“, sagte Kronreif.