Bagger bei Aufräumarbeiten nach Unwetter in Hollersbach
ORF/Gerald Gundl
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Chronik

Hollersbach: Weiter „Gefahrenpotenzial“ durch Bach

In Hollersbach-Grubing (Pinzgau) laufen am Samstag die Aufräumarbeiten nach dem schweren Unwetter von Donnerstagabend weiter. Sorgen macht den Einsatzkräften vor allem der Grubingbach – der berge weiter ein „massives Gefahrenpotenzial“.

Laut dem Hollersbacher Bürgermeister Günther Steiner (ÖVP) kamen die Helfer bei den Aufräumarbeiten am Samstag im Ortsteil Grubing gut voran.

Allerdings sei im Oberlauf des Grubingbaches „ein massives Gefahrenpotenzial da“, sagte Steiner. „Deshalb wurde da in der Nacht bis 1.00 Uhr gebaggert, damit der Grubingbach nicht neuerlich über die Ufer tritt.“ In der Nacht auf Samstag gab es es in der Region neuerlich Regen – auch wenn der „mäßig“ ausgefallen sei, wäre der Bach ohne Baggerarbeiten über die Ufer getreten, ergänzte der Bürgermeister. Der Grubingbach verursachte in der Nacht auf Freitag ja die Mure und richtete große Schäden an, mehrere Häuser wurden zerstört.

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Bagger bei Aufräumarbeiten nach Unwetter in Hollersbach
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Die Aufräumarbeiten nach dem schweren Unwetter Donnerstagabend bei Hollersbach wurden am Samstag fortgesetzt
Bagger bei Aufräumarbeiten nach Unwetter in Hollersbach
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Rund 100 Feuerwehrleute aus dem Pinzgau halfen am Samstag mit, um die Schäden zu beseitigen
Bagger bei Aufräumarbeiten nach Unwetter in Hollersbach
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Schweres Gerät war im Einsatz
Bagger bei Aufräumarbeiten nach Unwetter in Hollersbach
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Sechs Häuser bleiben weiter gesperrt

Die Sperre von sechs Häusern direkt am Grubingbach bleibt aufrecht, wurde am Samstag entschieden. Die 15 Bewohner kamen bei Verwandten unter. Grund für die Sperre: Der Bach ist „sehr stark eingelagert von Geröllmassen, von Bäumen, von Wurzelstöcken“, sagte Bürgermeister Steiner.

Ab Montag sollen 50 Soldaten der Salzburger Pioniere aus der Schwarzenbergkaserne die Aufräumarbeiten unterstützen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung wird kommende Woche Holz und Geröll aus dem Bach räumen. Dann wird entschieden, welche Sicherungsmaßnahmen es sofort braucht und welche Verbauung langfristig nötig sein werden.

Hollersbach: Weiter „Gefahrenpotenzial“ durch Verklausungen

Viel Arbeit für die Helfer

Im Grubing waren Bagger seit den Morgenstunden des Samstags wieder damit beschäftigt, Geröll, Baumstämme und Schlamm aus Bachbetten und von Straßen und Wegen zu räumen. Auch rund 100 Feuerwehrleute aus dem ganzen Pinzgau halfen dort mit, wo das schwere Gerät nicht arbeiten konnte.

„Wir haben aber auch herumliegende Gebäudeteile gehabt – Dachstühle – und haben die zerkleinert, damit die Bagger das auf die Lkw aufladen können“, schilderte Ortsfeuerwehrkommandant Stefan Lerch. "Dann kommt Dreck zum Vorschein, denn wir auch räumen müssen. Danach machen wir das sauber mit Wasser. Dieses Wasser müssen wir herfahren, weil wir natürlich auch auf die örtliche Trinkwasseranlage aufpassen müssen.

„Solidarität ist überwältigend“

Für die Betroffenen in Hollersbach gibt es viel Unterstützung, sagt auch Franz Josef Stöckl, Erdbauunternehmer und Anrainer in Hollersbach: „Die Solidarität bei uns ist überwältigend. Wenn man sieht, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Unternehmen stehen und helfen und auch die Freiwilligen Feuerwehren Tag und Nacht im Einsatz sind, das ist richtig überwältigend. Man kann sich da nur bedanken.“

Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt – die Menschen vor Ort sind froh, dass bei der Mure niemande verletzt wurde. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr dürften noch die ganze nächste Woche andauern.

Gewitter in der Nacht ohne schlimmere Folgen

Die Folgen der Gewitter in der Nacht auf Samstag waren glücklicherweise nicht so schwer wie befürchtet – auch dank der Feuerwehrleute, die gerade im Oberpinzgau neuerlich viel zu tun hatten. So traten der Mühlbach in Bramberg oder der Breuergraben in Wald im Pinzgau über die Ufer. In Wald im Pinzgau ging zudem eine Mure genau in jenem Bereich ab, wo vor einem Jahr der Bahnhof verschüttet wurde. Dieser Erdrutsch war bis Samstagvormittag wieder geräumt, um 9.00 Uhr konnte die Straße dort wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Insgesamt gab es Freitagabend im Oberpinzgau – in Krimml, Wald und Neukirchen am Großvenediger – rund zehn Einsätze. Auch in Grödig und Faistenau (beide Flachgau) musste wegen des Gewitters die Feuerwehr ausrücken – zum Beispiel, weil Bäche über die Ufer traten oder um Keller auszupumpen.