Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Kultur

„Jedermann“ feiert gelungene Premiere

Mit dem „Jedermann“ wurden am Montagabend die Salzburger Festspiele eröffnet. Die Inszenierung des Theaterstücks von Hugo von Hofmannsthal erntete großen Applaus. Es war offenbar die letzte Jedermann-Premiere von Lars Eidinger und Verena Altenberger.

Regisseur Michael Sturminger hatte im Vergleich zu seiner Produktion des Vorjahrs inhaltlich wenig geändert, aber an manchen Details gefeilt. In den Hauptrollen glänzten erneut der Berliner Schauspieler Lars Eidinger als Jedermann und die Pongauerin Verena Altenberger als seine Buhlschaft. Vom Publikum gefeiert wurden auch Edith Clever als Tod und Mavie Hörbiger als Gott und Teufel.

Das Erfolgsrezept der Inszenierung bleibt auch heuer das authentische und schnörkellose Spiel des gesamten Ensembles, in dessen Zentrum die beiden Hauptfiguren – Buhlschaft und Jedermann – auf Augenhöhe stehen. Was viele Paare auf dem Domplatz zuvor schon versuchten, ist selten einem so gut und stimmig gelungen wie Eidinger und Altenberger.

Gelungene „Jedermann“-Premiere

Eidinger und Altenberger nur noch diesen Sommer

Im Rahmen der Premierenfeier kündigten am Montagabend beide Schauspieler ihren Abschied von den Festspielen nach diesem Sommer an. „Weil der Lars geht, habe ich überlegt, ob ich auch gehe. Und für mich gibt es eine große Theaterliebe zwischen Buhlschaft und Jedermann und die habe ich gefunden und deshalb will ich nicht weiter danach suchen“, sagte Altenberger nach der Premiere.

Schauspielchefin Bettina Hering bestätigte die beiden Absagen am Dienstag. Zu Eidingers Entscheidung sagt sie: „Ich kenne seine Auftragslage und seine Angebote im Filmbereich.“ Dennoch hätte sie es „natürlich großartig gefunden, hätte er es länger gemacht“, zumal im zweiten Jahr die Inszenierung mit einigen Nachschärfungen „ein Prachtwerk“ geworden sei, in der auch die Innigkeit zwischen Jedermann und Buhlschaft gewachsen sei.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele
APA/BARBARA GINDL
Jedermann Lars Eidinger und seine Buhlschaft Verena Altenberger
Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele
APA/BARBARA GINDL
Nach dieser Festspielsaison hören Eidinger und Altenberger auf
Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele Marvi Hörbiger
APA/BARBARA GINDL
Mavie Hörbiger als der Teufel und Kathleen Morgeneyer als der Glaube.
Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele Domplatz
APA/BARBARA GINDL
Die Premiere konnte dank des trockenen Wetters auf dem Domplatz stattfinden
Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele Angela Winkler
APA/BARBARA GINDL
Lars Eidinger und Angela Winkler in der Rolle von Jedermanns Mutter
Jedermann Altenberger Eidinger Festspiele Edith Clever
APA/BARBARA GINDL
Jedermann Lars Eidinger und Edith Clever als der Tod

Offizielle Festspiel-Eröffnung am 26. Juli

In den kommenden Tagen steht die Musik im Mittelpunkt. Dirigent Teodor Currentzis, der wegen seines Schweigens zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine viel Kritik hatte einstecken müssen, führt mit dem Chor seines russischen Ensembles MusicAeterna und dem Gustav Mahler Jugendorchester Schostakowitschs 13. Symphonie auf. Am 26. Juli leitet er die erste Premiere dieser Festspielsaison: Romeo Castellucci stellt Bartoks „Herzog Blaubarts Burg“ und Orffs Endzeitoratorium „De temporum fine comoedia“ nebeneinander.

Der Schriftsteller Ilja Trojanow hält am 26. Juli die Eröffnungsrede der Festspiele unter dem Motto „Der Ton des Krieges, die Tonarten des Friedens“. Bis Ende August bieten die Festspiele, eines der weltgrößten Kultur- und Musikfestivals, bei 174 Vorstellungen Theater, Oper und Musik. Insgesamt stehen knapp 225.000 Karten zum Verkauf.