Biene auf einer Blüte von Ingrid Nussbaumer, Neudörfl
Ingrid Nussbaumer
Ingrid Nussbaumer
Wissenschaft

Hohe Temperaturen nehmen Blüten den Duft

Die Klimaerwärmung raubt Blüten ihren Duft, das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Uni Salzburg. Das hat starke Auswirkungen auf die Interaktion von Pflanzen mit deren Bestäubern wie Bienen und Hummeln. Bei zu hohen Temperaturen produzieren gewisse Pflanzen nämlich keinen Blütenduft mehr.

Wie reagieren bestimmte Nutzpflanzen auf die Erderwärmung? Das hat ein Wissenschaftsteam der Uni Salzburg rund um einen brasilianischen Insektenforscher untersucht. Das Team sah sich dafür drei Nutzpflanzen an: Buchweizen, Raps und Erdbeeren. Zuerst analysierten die Forscher die Intensität und chemische Zusammensetzung des Blütendufts für zwei Temperaturszenarien: „optimal“ und „plus fünf Grad Celsius“.

Blüten können nicht mehr gefunden werden

Danach wurden die Duftkomponenten nachgebaut und an den Antennen von drei verschiedenen bestäubenden Insekten getestet. Das Ergebnis zeigt: Gute Karten hat der Raps auch bei einer Erderwärmung von plus fünf Grad. Eine verringerte Duftintensität hat der Buchweizen, und gar nicht mithalten konnten die Erdbeeren. Sie produzieren bei fünf Grad Celsius plus keinen nachweisbaren Blütenduft mehr. Das heißt, die Blüten können von Bienen oder Hummeln nicht mehr gefunden werden.

Zwar werden Insekten von den Pflanzen auch visuell angelockt, das alleine reiche aber nicht aus, sagen die Forscher. Sind Blüten für Bestäuber nicht mehr so attraktiv, könne das negative Folgen für das Funktionieren des Ökosystems und für Ernteerträge haben.