garderobe
ORF
ORF
Soziales

Politischer Streit um geschlossenen Kindergarten

Im geschlossenen Kindergarten Griesgasse arbeite trotz Personalmangels in anderen Kindergärten weiter eine Halbtagskraft. Das kritisiert Gemeinderätin Karoline Tanzer (ÖVP). Diese sei dort wegen der künftigen Neuausrichtung nötig, kontert der ressortzuständige Vizebürgermeister.

Eine hochqualifizierte Kindergärtnerin, die im leeren Kindergarten Griesgasse sitzt: Das ist für ÖVP-Gemeinderätin Karoline Tanzer eine absurde Situation – trotz der Neuausrichtung, die im Gange ist.

"Es stellt sich die Frage, ob die Beschäftigung dieser Kindergartenpädagogin wirklich im Ausmaß von 20 Stunden notwendig ist. Uns wurde nämlich mitgeteilt, dass dafür nötiges Wissen und Expertise auch zugekauft werden. Und da muss man sich dann schon Frage, ob diese Mitarbeiterin 20 Stunden pro Woche in einem leeren Raum tätig sein muss, oder ob es nicht sinnvoller wäre, sie wirklich für die Betreuung von Kindern einzusetzen, kritisiert Tanzer.

„Können die Pädagogin nicht zwangsweise versetzen“

Die ÖVP verstehe die Lage im Kindergarten Griesgasse offenbar nicht, sagt dazu der ressortzuständige sozialdemokratische Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Es gehe auch um den Dienstvertrag der Betreffenden, betont Auinger.

„Das ist ein leitender Posten und ich kann diese Pädagogin nicht zwangsweise versetzen. Ich kann sie auch nicht zur Betreuung von Kindern zwingen. Daher nützen wir ihre Kompetenzen und Ressourcen zur Ausarbeitung eines Konzepts für den Kindergarten in der Griesgasse auf 20-Stunden-Basis. Und so ein Konzept lässt sich auch nicht über den Sommer erarbeiten. Es geht ja in Richtung Wald-Kindergarten – nachdem dieser Kindergarten keinen Freiraum hat, ist er sehr personalintensiv – etwa, wenn man mit den Kindern in die Parks oder auf die Stadtberge raus gehen muss.“

„Zugesagte Betreuungsplätze sind sicher“

Trotz Personalmangels hätten alle Stadtkinder, die für Herbst einen Platz zugesagt bekommen haben, diesen auch sicher, betont Auinger. Wann man wieder genug Personal für den Standort Griesgasse habe, ist laut Auinger derzeit unklar.