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Soziales

Erzbischof: Für Spende und Gebete in Ukraine

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat als Vorsitzender der österreichischen Bischofs-konferenz die Ukraine besucht, und an einer Synode der griechisch-katholischen Bischöfe im polnischen Przemysl teilgenommen. Diese Gelegenheit nutzte er zu einem Lokalaugenschein in Lemberg.

Der Zentralfriedhof in Lemberg ist ein Ort, der die schlimmen Folgen des Krieges drastisch vor Augen führt. Miroslava verlor ihren Sohn bereits am dritten Tag des Krieges, nun kümmert sie sich um seine zwei Kinder, die zu Halbwaisen geworden sind. Betroffen von den vielen jungen ausgelöschten Leben war auch Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz: „Hier bekommt der Krieg sein traurigstes Antlitz.“

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Lackner am Friedhof betroffen von den vielen ausgelöschten Leben

Lackner: „Müssen bürokratische Hürden für Hilfe abbauen“

Viele Soldaten und Zivilisten machte der Krieg zu Invaliden. Um die Rehabilitation steht es in der Ukraine nicht zum Besten. Da wolle die Kirche prüfen, ob eine Rehabilitation in Österreich machbar ist, sagte Lackner.

„Wir wurden angesprochen und haben auch gehört, das es hier seitens der Bundesregierung ein Angebot gibt, dass man verletzte oder invalide Personen nach Österreich bringt und ihnen hilft. Wir werden das sehr unterstützen soweit wir können aber auch darauf aufmerksam machen. Wir hören immer wieder, das es so viele bürokratische Hürden zu überwinden gibt. Aber das müsste doch irgendwie möglich sein – jedenfalls denke ich, nehmen wir das mit, dass das auch eine Form der Hilfe sein soll.“

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Lackner: „Hilfe muss unbürokratischer werden“

40.000 Euro an Erzbischof Mokrzycki übergeben

Binnenflüchtlingen hilft die Katholische Kirche seit Kriegsbeginn. Etwa 150.000 leben nun in Lemberg, 50.000 dürften dauerhaft bleiben, weil ihre Heimat von Russen besetzt ist. 40.000 Euro übergab Franz Lackner dem katholischen Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki.

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Binnenflüchtlingen hilft die Katholische Kirche seit Kriegsbeginn

Festgottesdienst zu Ehren Schutzheiliger von Lemberg

Lemberg ist auch ein Zentrum der mit Rom unierten Griechisch-Katholischen Kirche. An einem Festgottesdienst zu Ehren der Schutzheiligen von Lemberg, der Apostel Peter und Paul, nahm der Erzbischof ebenfalls teil.

Der Ort war die Garnisonskirche, die nicht nur von vielen Soldaten besucht wird, sondern ebenfalls die Folgen des Krieges abbildet. „Auferstehen möge dieses Land – zum Frieden und einer Gerechtigkeit in diesem Leben“, sagte Lackner dazu bei einer kurzen Predigt.

Sprichwort: „Not lehrt Beten“

„Not lehrt Beten“ lautet ein altes Sprichwort. Ob das auch für die Ukraine und die Gegenwart gilt, bleibt abzuwarten. Sicher ist indes, dass durch die humanitäre Hilfe viele Menschen mit der Kirche in Kontakt gekommen sind, die bisher keinen Bezug zum religiösen Leben hatten.

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat als Vorsitzender der österreichischen Bischofs-konferenz die Ukraine besucht, und an einer Synode der griechisch-katholischen Bischöfe im polnischen Przemysl teilgenommen. Diese Gelegenheit nutzte er zu einem Lokalaugenschein in Lemberg, das rund 120 Jahre lang zu Österreich gehört hat.