Die Manager des Miele-Werks in Bürmoos (Flachgau) sind nach großer Umstrukturierung und Verlust von 80 Jobs wieder optimistisch. Die Neuaufstellung war notwendig, weil 2017 Miele den Bereich Medizintechnik nach der Übernahme der Steelco Gruppe in Norditalien bündelte. Damit ging Bürmoos ein wichtiges Standbein verloren.
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Miele nach Job-Abbau wieder im Aufwind

Manager des Miele-Werks in Bürmoos (Flachgau) sind nach großer Umstrukturierung und Verlust von 80 Jobs wieder optimistisch. Die Neuaufstellung war notwendig, weil 2017 Miele den Bereich Medizintechnik nach der Übernahme der Steelco Gruppe in Norditalien bündelte. Damit ging Bürmoos ein wichtiges Standbein verloren.

Acht Millionen Euro wurden in Bürmoos investiert, um dieses Werk zukunftsfit zu machen. „Wir haben uns als Zulieferer hochwertiger Edelstahlkomponenten für andere Miele-Werke positioniert“, sagte Werksleiter Hendrik Wermers am Freitag bei einem Pressegespräch anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Produktionsstandorts.

Bei der Neustrukturierung verloren 80 Menschen ihre Jobs. Nunmehr gibt es noch 200 Arbeitsplätze in dem Werk. Es musste in einem auf vier Jahre angelegten Prozess den Wegfall der Produktlinie Medizintechnik kompensieren und zugleich „die Kostenstrukturen verbessern“, wie Kündigungen von Arbeitskräften im Jargon von Managern heißen.

Edelstahl boomt weiter

Die gesamte Produktion wurde mit einem starken Fokus auf Automatisation neu aufgestellt, Kernkompetenz blieben hochwertige Edelstahlkomponenten. So beliefert Bürmoos nicht nur gut die Hälfte aller Miele-Werke mit Komponenten für Geschirrspüler, Waschmaschinen oder Trockner, sondern holte auch die Produktion eines Oberhitzegrills der neuen Miele-Tochter Otto Wilde Grillers aus Düsseldorf in den Flachgau. „Eine Bilderbuchgeschichte“, freute sich Wermers über das zusätzliche Standbein. Rund 10.000 Stück dieser Griller werden derzeit pro Jahr gefertigt. Das könne noch gesteigert werden, gibt sich der Manager optimistisch.

Neue Geschäftsfelder im Visier

Ein weiteres Standbein in Bürmoos sind Körbe und Einsätze für Reinigungs-, Desinfektions- oder Sterilisationsgeräte sowie Baugruppen für die Medizin- und Labortechnik, die an Steelco geliefert werden. Damit profitiere man nun als Zulieferer vom Wachstum dieses Bereichs, erklärte Wermers. Er will sich auch in Zukunft um Neugeschäft für das Werk bemühen – im Rahmen des Wachstumsprogramms von Miele entstünden neue Geschäftsfelder. Wo immer sich interessante Segmente auftäten, werde man sich darum bewerben.

Miele bietet weltweit fast 22.000 Jobs

„Wir befinden uns in einer Phase des Personalaufbaus“, sagte Wermers. Das Werk beschäftigt derzeit 220 Mitarbeiter. Heute sei Bürmoos durch die verschiedenen Standbeine besser aufgestellt als vor der Umstrukturierung, ist der Manager überzeugt.

Der familiengeführte Miele-Konzern mit Hauptsitz in Gütersloh in Deutschland beschäftigt weltweit 21.900 Menschen und erzielte 2021 einen Umsatz von rund 4,84 Mrd. Euro. Die österreichische Vertriebs-und Servicegesellschaft mit Sitz in Salzburg erreichte 2021 einen Umsatz von 247,2 Mio. Euro, das Werk Bürmoos setzte 32,3 Mio. Euro um.