Nun gibt die Familie von Jill und Ronald Rogers in Texas das wertvolle Buch nach Salzburg zurück. Sie hatte es aus einem Erbe erhalten. Ein Soldat der U.S. Army, die auch Salzburg von der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten befreite, nahm das Buch in den 1940er Jahren in die USA mit. Es ist Teil einer ganzen Sammlung von verschwundenen Gegenständen.
Nazis verlagerten Sammlung nach Hallein
Das wertvolle Kulturgut umfasste einst mittelalterliche Handschriften, leuchtende Buchmalerei und alte Drucke mit Holzschnitten. 1942 sollte es vor Bombenangriffen geschützt werden. Nazi-Behörden verfrachteten das Material in die Wolf-Dietrich-Stollen auf dem Dürrnberg bei Hallein (Tennengau).
Drucke von 1510 und 1516
Das Buch sei mit 15 Zentimetern Höhe und zehn Zentimetern Breite klein, aber fein, sagen Experten. Es verwahrt gleich zwei Drucke zwischen seinen Deckeln. Der erste Teil besteht aus „42 Regeln, die ein christlicher Mensch befolgen soll“ – aus dem Jahr 1510. Der zweite ist spektakulär mit vielen Holzschnitten bebildert und enthält „Das Leben und die Wunder des Heiligen Wolfgang“ – aus dem Jahr 1516.
Viele Wunder soll der Heilige im Salzburger Land gewirkt haben – das letzte ist vielleicht diese Rückkehr des Buches an die Universitätsbibliothek.
Verschwunden im Frühling 1945
Beim Einmarsch der Alliierten im Mai 1945 fanden Truppen der amerikanischen Rainbow Division diese Schätze aus der Studienbibliothek Salzburg. In unbeobachteten Momenten wechselte das Kulturgut die Besitzer. Manches kam schon in den 1950er Jahren wieder zurück nach Salzburg – verschickt aus den USA in einem anonymen Paket. Vieles blieb und bleibt aber weiter verschwunden.
Festakt an der Uni am Donnerstagabend
In seltenen Glücksfällen tauchen verlorene Prachtwerke bei Auktionen oder Erbschaften auf – so auch beim jüngst zurückgekehrten Schatz. Im Erbe eines kürzlich in sehr hohem Alter verstorbenen Soldaten der Rainbow Division wurde ein Buch gefunden, das die derzeitigen Besitzer in Texas nun wieder zurückgeben wollen.
Bei einem Festakt wird am Donnerstag die Rückgabe des 500 Jahre alten Werkes gefeiert, das nun nach 77 Jahren wieder an die Universitätsbibliothek Salzburg zurückkehrt.
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