Haidach Gas Gasspeicher
APA/MANFRED FESL
APA/MANFRED FESL
Politik

Bayern macht bei Gasspeicher Haidach Druck

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) fordert von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) die Abgabe ungenutzter Speicherkapazitäten des Gasspeichers Haidach zu beschleunigen. Das geht aus einer Aussendung des bayerischen Wirtschaftsministeriums hervor.

Der Gasspeicher Haidach in der Gemeinde Straßwalchen (Flachgau) spielt etwa für die als „Chemiedreieck“ bekannte bayerische Industrieregion eine zentrale Rolle. Der Speicher ist aber kaum befüllt. Derzeit ist der Gasspeicher Haidach – der eine größere Kapazität als alle bayerischen Speicher zusammen besitzt – nur an das deutsche Netz angeschlossen.

Teil des Speichers weiterhin leer

Ein Teil des Speichers wird von der Gazprom-Germania-Tochter Astora genutzt. Weil Gazprom Germania unter deutscher staatlicher Verwaltung steht, wird dieser Teil befüllt. Der andere Teil steht der Gazprom-Tochter GSA zur Verfügung und ist derzeit leer. „Mit Blick auf den kommenden Winter muss eine Befüllung noch im Juli gestartet werden“, so Aiwangers Forderung.

Ein Beschluss der österreichischen Bundesregierung vom 18. Mai sieht ein weitreichendes Maßnahmenpaket zur Befüllung der Erdgasspeicher vor. Ungenutzte Gas-Speicherkapazitäten müssen abgegeben werden und sämtliche Gasspeicher in Österreich sollen an das österreichische Gasnetz angeschlossen werden. Der Gasspeicher Haidach soll noch heuer an das österreichische Netz geschlossen werden. Die Maßnahmen sollen die Abhängigkeit von russischem Gas deutlich reduzieren.

Bayern fordert bilaterales Abkommen

Aiwanger fordert neben der schnellen Umsetzung dieser Beschlüsse ein bilaterales Abkommen zwischen Österreich und Deutschland, um das „genaue Verhältnis und den Umfang der Verantwortlichkeiten“ bei der Umsetzung der vorgesehenen EU-Gasspeichervorgaben festzulegen. „Bis zur Anbindung des Speichers Haidach an das österreichische Netz ist eine Übergangslösung erforderlich. Mit jeder Woche ohne Einspeicherung geht wertvolle Zeit verloren“, so Aiwanger laut Aussendung.