Die Haltestelle in Kuchl
Bettina Brandauer
Bettina Brandauer
Verkehr

Schulbus-Haltestelle in Kuchl umstritten

In Kuchl (Tennengau) will das Finanzministerium kommendes Jahr eine Schulbushaltestelle streichen. Dagegen wehren sich jetzt aber Eltern und Gemeinde. Sie sehen die Volksschulkinder in Gefahr, zumal es an dieser Stelle bereits mehrere Unfälle gegeben hat.

Es geht um die Haltestelle Bachbauer an der Salzachtalbundesstraße. 28 Vor- und Volksschulkinder aus der Siedlung nebenan steigen hier täglich in den Schulbus. In den vergangenen fünf Jahren hat es an der betroffenen Kreuzung fünf Unfälle mit Personenschaden gegeben. Trotzdem will der Bund die Haltestelle für den Schulbus auflassen. Die Bundesbehörde argumentiere gegenüber der Gemeinde, dass die Kinder ja den Linienbus nehmen können, der an der gleichen Stelle abfährt.

Bürgermeister: „gefährliche Kreuzung“

Allerdings auf der anderen Straßenseite, sagt Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP): „Grundsätzlich hat das Finanzamt nach dem Gesetz recht, aber aufgrund der Verkehrssituation wollen wir die Situation so belassen. Es kann nicht sein, dass Volksschulkinder so eine gefährliche Kreuzung überqueren müssen.“ Im Gegenteil zum Schulbus lässt der Linienbus die Kinder aber auf der falschen Straßenseite aussteigen. Ein Gutachten im Auftrag der Gemeinde stellt fest, dass das Queren für die Kinder zu gefährlich sei, so Freylinger.

Eltern sammeln Unterschriften für Schulbushaltestelle

Das bestätigt auch die betroffene Mutter Bettina Brandauer: „Es ist eine stark befahrene Straße, gerade in den Stoßzeiten. Es sind über 10.000 Autos und auch Schwerverkehr aufgrund des Gewerbegebietes in unmittelbarer Nähe.“ Außerdem sei die Stelle durch eine leichte Kurve und eine Kuppe unübersichtlich, so Bettina Brandauer. Sie hat mittlerweile gut 400 Unterschriften für den Erhalt des Schulbusses gesammelt.

Ministerium bleibt hart

Das Finanzministerium bestätigt auf ORF-Anfrage, dass die Haltestelle trotz der Kritik nicht mehr finanziert wird. Die Haltestelle erfülle nicht die Voraussetzung, dass dafür Geld aus dem Familienausgleichsfonds verwendet wird.

Verkehrslandesrat will Gespräch mit Bund

Nachdem der Bund die Unterstützung für die komplette Fortführung des Schulbusses in Kuchl abgewunken hat, will sich jetzt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) für die Fortführung einsetzen: „Wir werden uns jetzt in einem ersten Schritt die Querungshilfe anschauen, um die gefährliche Stelle zu entschärfen. Wir werden uns aber mit Sicherheit mit dem Bund unterhalten, was die Finanzierung des Schülergelegenheitsverkehrs betrifft, weil es da mit Sicherheit noch Effizienzsteigerungspotential gibt“.