Die Gemeinde Unken will neue Gewerbebetriebe ansiedeln. Nur so könne sich die Gemeinde entwickeln, sagt der Bürgermeister. Auf einer Teilfläche wurde der Wald schon gerodet. Für weitere 3,2 Hektar steht die Bewilligung noch aus. Auch das Umwidmungsverfahren wurde schon gestartet.
Anrainer fürchten Lärm und Abgase
In der angrenzenden Siedlung wehren sich 40 Bewohner gegen die Pläne, wie Anrainer Gudrun Strasser schildert: „Ich bin total traurig. Meine Umgebung wird zerstört. Wenn ein Unwetter ist, dann habe ich Wasser hinter dem Haus. Dazu kommt die ganze Lärmbelästigung von der Straße her. Wenn der Wald dann weg ist, dann haben wir noch mehr Lärm.“
Und der Anrainer Martin Peer betont, aus seiner Sicht seien die Pläne katastrophal. Pläne für ein Gewerbegebiet gibt es hier schon lange. Die Flächen sind auch im „Räumlichen Entwicklungskonzept“ für Betriebe vorgesehen.
Altbürgermeister hilft Anrainern
Der Unkener Ex-Bürgermeister Franz Ensinger (SPÖ) ist auf der Seite der Anrainer aktiv: „Damals wollten wir ein kleineres Gewerbegebiet schaffen, nicht so ein großes. Wir wollen, dass der bestehende Wald erhalten bleibt. Soweit ich bisher weiß, gibt es noch keine Betriebe als Bewerber für das neue Gebiet.“
Die Anrainer fürchten Verkehrslärm und Abgase, wenn der Wald gerodet wird. Außerdem fließt in dem Gebiet ein Bach, der bei starkem Regen viel Wasser führt. Deshalb sei es eine rote Gefahrenzone – und eine gelbe gleich daneben, so die Projektgegner.
Bisher keine Stellungnahme des Bürgermeisters
Der amtierende Unkener Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP) wollte vor einer schon geplanten Bürgerinformation dem ORF keine Stellungnahme geben. Er sagt, alle Einwendungen werden im Genehmigungsverfahren geprüft. Der für Raumordnung zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) sagt, das Gelände sei schon länger als Gewerbegebiet vorgesehen. Ob der Wald wirklich gerodet wird, darüber entscheide der Waldvorrat der Gemeinde Unken. Und der sei hier sehr hoch. Am Freitag, 17. Juni, findet in Unken eine Bürgerversammlung mit Anrainern und Gemeindepolitikern statt.