Flüchtlingsunterkunft Wals
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Soziales

Alltag im Flüchtlingsquartier

Im zweitgrößten Grundversorgungsquartier, im ehemaligen 7 Days Hotel in Puch (Tennengau) , sind 190 Menschen aus der Ukraine, davon 50 Kinder untergebracht. Nach mehr als drei Monaten Krieg hat sich für die Menschen so etwas wie Alltag in den Quartieren etabliert.

Samariterbund und Rotes Kreuz betreiben und leiten gemeinsam das Haus In Puch-Urstein, so wie auch das Grundversorgungsquartier in Wals-Himmelreich (Flachgau) . 220 Personen können in Puch- Urstein betreut werden. Seit einigen Wochen herrscht im 2020 stillgelegten wieder Leben: Kinder spielen, Bewohnerinnen kochen und es wurden schon Kontakte zu den Menschen im Ort geknüpft, erzählt Iryna Alekseeva aus Odessa: „Die Menschen fragen, was wir brauchen. Ob wir etwas gemeinsam unternehmen können. Gestern waren wir mit einigen Bekannten spazieren“.

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Das Hotelgebäude bietet derzeit Platz für rund 220 Menschen aus der Ukraine

Andrii Zvieriev berichtet, dass er im Krieg in Charkiw angeschossen und schwer verwundet wurde, er hat schwere Nervenbeeinträchtigungen davongetragen, die in der Ukraine nicht behandelt werden konnten: „Sie haben mich angerufen, dass sie mir in Salzburg helfen können, ich habe einen Termin erhalten, das Militär hat mir dann erlaubt für die medizinische Behandlung auszureisen. Seitdem bin ich in Salzburg in Behandlung“.

Geregelter Tagesablauf wichtig

Wichtig sei vor allem ein geregelter Tagesablauf, sagt der Obmann des Samariterbundes, Martin Gaisberger: „Den Menschen soll nicht langweilig werden. Die Menschen suchen die Beschäftigung. Wir haben das in der Küche gesehen, wie da alle mit Herz dabei sind. Genau darum geht es. Dass wir die Menschen so schnell wie möglich integrieren. So werden Freundschaften geschlossen, die vielleicht auch über diese Krise hinaus andauern“.

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In der Unterkunft gibt es auch für die geflüchteten Menschen Aufgaben und Arbeitsbereiche

Mittlerweile können die Schulkinder auch alle den Unterricht besuchen, betont Landeshauptmannstellvertreter Heinrich Schellhorn von den Grünen: „Es gibt ausreichend Räumlichkeiten und Lehrkräfte. Es ist alles sehr gut organisiert worden“.

Haus vorerst für ein Jahr als Quartier geplant

Das Haus gehört dem Wohnbauunternehmen BUWOG und wird für zumindest ein Jahr mietfrei zur Verfügung gestellt. Nachdem niemand wisse, wie lange der Krieg dauert, werde aber noch nicht so weit in die Zukunft geplant, sagt Andrea Neubauer von der BUWOG.

Martin Huber, der für den Bereich Migration zuständige Leiter des Roten Kreuzes ist froh, dass die Abläufe sich langsam eingespielt haben: „Die Bewohner sind gut eingebunden, die Kinderbetreuung ist organisiert. Jetzt können wir uns um Freizeitangebote kümmern. Auch die Schulferien müssen wir vorbereiten und die älteren Menschen gut versorgen“.

Barrierefreie Unterkunft für ältere und gebrechliche Menschen.

Eine Besonderheit an dieser Unterkunft ist, dass sie barrierefrei ist und daher auch ältere und gebrechliche Menschen hier versorgt werden können. Das ehemalige Hotel hat einen Lift, der in alle Stockwerke fährt. Außerdem gibt es im Quartier Rollstühle, Rollatoren für ältere Menschen. Quartier finden hier also auch ältere oder erkrankte Menschen.

Alltag im Flüchtlingsquartier

Im Grundversorgungsquartier in Wals sind rund 220 Menschen aus der Ukraine untergebracht