Eine große Photovoltaikanlage unter blauem Himmel.
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Politik

Gemeinden werden selbst Stromerzeuger

Salzburgs Gemeinden haben großes Interesse, selbst in die Stromerzeugung einzusteigen – beobachten Beratungsstellen und Salzburg AG. Seit dem Vorjahr gibt es die rechtliche Möglichkeit, Stromproduktion über eine Energiegemeinschaft zu organisieren.

Bei einer Energiegemeinschaft wird ein Stromkraftwerk in einem Ort gemeinsam errichtet und dann auch gemeinsam betrieben. Die Beteiligten bekommen einen Teil ihres Stroms zu einem untereinander vereinbarten Fixtarif geliefert.

Die Gemeinden seien an diesem Modell sehr interessiert, sagt Markus Schwarz vom Salzburger Institut für Raumordnung SIR: „Mehr als die Hälfte der 119 Salzburger Gemeinden hat sich dazu bereits von uns beraten lassen. Da reicht das Interesse von sehr allgemeinen Fragen bis zu sehr konkreten Vorstellungen, wie die Energiegemeinschaft vor Ort aussehen soll.“

Stromversorger Photovoltaik
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Gemeinden vorwiegend an größeren Gemeinschafts-Photovoltaikanlagen interessiert

Interesse an größeren Photovoltaikanlagen

In der Praxis geht es derzeit meist um größere Gemeinschafts-Photovoltaikanlagen. Aber auch für andere erneuerbare Stromerzeugung ist eine Energiegemeinschaft geeignet. In den nächsten Monaten werde sich hier einiges tun, sagt Schwarz: „In Salzburg sind die ersten größeren Photovoltaikanlagen jetzt schon kurz vor der Inbetriebnahme. Das sind Projekte, die nun über den Sommer ins Laufen kommen. Im Herbst erwarten wir uns weitere Anlagen. Bis dahin werden auch die letzten Hürden aus dem Weg geräumt sein.“

Gemeinden werden selbst Stromerzeuger

Salzburgs Gemeinden haben großes Interesse, selbst in die Stromerzeugung einzusteigen – beobachten Beratungsstellen und Salzburg AG. Seit dem Vorjahr gibt es die rechtliche Möglichkeit, Stromproduktion über eine Energiegemeinschaft zu organisieren.

Salzburg AG fürchtet keine Konkurrenz

Der Landesenergieversorger Salzburg AG sieht in den Energiegemeinschaften keine Konkurrenz für sein Geschäft – im Gegenteil. Business Developer der Salzburg AG Julia Brunhuber dazu: „Wir brauchen die Photovoltaikanlagen am Dach und mit den Energiegemeinschaften wird es so attraktiv, dass die Stromversorgung auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Wenn wir davon ausgehen, das ein E-Auto 3000 Kilowattstunden pro Jahr mehr Verbrauch im Haushalt bedeutet und eine Wärmepumpe nochmals 3500 Kilowattstunden, dann brauchen wir diese Energie ganz dringend.“

Voraussetzung Energiegemeinschaft

Einzige technische Voraussetzung, um an einer Energiegemeinschaft teilzunehmen, ist ein Smart Meter – also ein Stromzähler mit Internetverbindung für die Abrechnung. Abgerechnet wird in der Energiegemeinschaft über einen eigens gegründeten Verein oder eine Genossenschaft. Die Software dafür bekommt man bei verschiedenen Unternehmen – unter anderem auch der Salzburg AG.