Es laufe gut bei der Flüchtlingsunterbringung, hieß es bei der Lagebesprechung der Landesregierung mit den Hilfsorganisationen. Dass weniger Flüchtlinge aus der Ukraine kommen, verschaffe allen eine kurze Verschnaufpause, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „In einem Kriegsgeschehen kann von heute auf morgen eine andere Entwicklung eintreten als erwartet. Da können noch große Wellen von Flüchtlingen kommen. Ich habe am 25. Februar als Arbeitsgröße 5.000 Plätze ausgegeben. Wir haben derzeit 3.300 ukrainische Vertriebe im Land. Es gibt noch Reserven, aber das kann sehr schnell wegschmelzen.“
Wieder mehr Afghanen und Syrer
Rund 600 der offenen 1.200 Unterbringungsplätze sind für längerfristige Unterbringung geeignet. Derzeit sind in einem Hotel in Wals (Flachgau) und einem in Puch-Urstein (Tennengau) rund 700 Flüchtlinge einquartiert, die womöglich ein langfristiges Quartier brauchen. Dazu kommen auch wieder mehr Asylwerber und Zuwanderer über die so genannte Südroute aus anderen Ländern.
LHstv. Heinrich Schellhorn ist als Sozialreferent zuständig: „In Afghanistan sind 50 Prozent der Menschen auf Hilfe angewiesen. Es gibt auch noch einen Zustrom aus Syrien. Dafür brauchen wir auch Quartiere.“ Deutlich schneller geht es nach der Kritik einiger privater Flüchtlingshelfer bei der Abarbeitung der Grundversorgungsanträge. Man habe mehr Personal eingestellt, sagt Schellhorn.
Weiterer Klassenraum in Puch
Mehr Kapazitäten braucht es noch an den Schulen, heißt es. In Puch, wo die Volksschule keinen Platz mehr hat, habe man eine eigene Lösung gefunden, sagt Landesrätin Daniela Gutschi: „Wir haben mit der Fachhochschule einige Räume frei gemacht im Wissenspark – und zwar im Gebäude des Hilfswerks. Da bin ich sehr froh darüber. Bis Ende des Schuljahres ist dieser Klassenraum gesichert. Es gibt auch genügend Lehrpersonen.“
Bei den Schulbehörden arbeitet man nun an Lösungen, um ukrainische Kinder und Jugendliche auch den Ferienprogrammen für Schüler teilnehmen zu lassen.