Der Film „Made in Salzburg“ feierte kürzlich beim Kulturverein Tauriska im Oberpinzgau seine Premiere. Er sorgt nun bei Kurzfilmfestivals für Aufsehen. Es sind intensive Momente der Anspannung, bis es so weit ist. Das Schaf wird zur Schlachtung geführt. Noch ein letztes Innehalten, dann geht alles ganz schnell.
Millionenfaches Tabu
Filmemacher Simon Tasek sagt, eine Schlachtung sei eigentlich eine Extremerfahrung: „Es werden allein in Österreich pro Jahr Millionen Tiere geschlachtet. Das sind mehrere tausend am Tag. Es passiert ständig, zwar hinter verschlossenen Türen. Wenn man das als Einzelfall erlebt, dann ist es alles Andere als gewöhnlich.“
Ehrfurcht vor dem Leben
Mit der Natur verschmelzen und gleichzeitig Wertschätzung, Dankbarkeit und Respekt für Lebewesen spüren – das gelingt dem Koch Rudi Pichler mit seinem Handwerk und seiner Kunst. Beim Drehort auf der Filzmoosalm in Großarl (Pongau) funktioniert das genauso wie in der Küche: „Wenn ich bei der Schlachtung dabei bin, dann wird man erinnert, dass es um Leben geht. Dadurch entwickelt man Ehrfurcht. Es ist etwas Edles, hat viel mehr Wert.“
Gewalttaten bewusst machen
Mit viel Fingerspitzengefühl schafft es das Team, intensive Momente einzufangen. Von der Verarbeitung des Tieres bis zur Zubereitung auf dem Asado-Grill: „Das Natürliche war mir sehr wichtig. Dadurch wird mehr Verbindung zu dem hergestellt, dass wir ein Teil von all dem sind.“
Regisseur Tasek ergänzt, diese so genannte Luxus-Schlachtung sei zwar auch eine Gewalttat, sie mache einen aber nicht zum Vegetarier: „Was einen zum Vegetarier macht, das ist der Besuch in einem industriellen Schlachthof.“
Film bald auf Tour mit guten Speisen
Im Herbst gehen Filmemacher und Koch auf Tour. Rudi Pichler wird nach Aufführungen sein Walking Dinner kredenzen. Hauptgang: Rosa gebratenes Lamm mit Rahmpolenta und Gemüse. Sie wollen bei den Menschen wieder mehr Bewusstsein wecken für das, was wertvolle Lebensmittel kennzeichnet: Zeit, handwerkliches Geschick und vor allem Respekt.