eine Pflegerin richtet betreut einen Patienten in einem Krankenbett
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Gesundheit

Pflegereform: Kritik der Gewerkschaft

Während die Salzburger ÖVP und Grüne ihren Parteikollegen in der Bundesregierung dem Pflegereform-Paket Rosen streuen, kritisieren neben Oppositionsparteien nun auch die Personalvertreter die Reform.

Besonders die Ausbildung von Pflegeinteressenten sei weiterhin katastrophal schlecht bezahlt. Das sagt die Landesvorsitzende der Gesundheitsgewerkschaft GÖD, Sabine Gabath (SPÖ). Sie betont, sie selbst arbeite seit 30 Jahren mit und am Menschen. Bei der Durchsicht des Pflegereform-Pakets habe sie tief Luft holen müssen.

Zwar sei die Zahl der Ausbildungsplätze angehoben worden, aber Pflegeschüler können sich die Ausbildung oftmals schwer leisten, so Gabath: „Es gibt viele Fälle in denen die Eltern die Ausbildung finanzieren oder das Geld kommt von einer Stiftung und es wird nebenher gearbeitet. Deswegen ist unsere Forderung, dass diese Ausbildung gut bezahlt wird – nämlich gleich wie bei der Polizei. Auszubildende sollten auch ein Essen bekommen und eventuell auch Gratisparken damit die Ausbildung finanzierbar ist.“

Gewerkschaftsforderungen seit Jahren ignoriert

Seit Jahren werden diese Forderungen von der Gewerkschaft bereits gepredigt, sagt Gabath: „Ich verstehe nicht, warum die Regierung auf stur schaltet. Nur wenn wir die Pflege attraktiver machen – etwa in Form einer leistbaren Ausbildung, werden wir wieder Menschen für diesen Beruf gewinnen können.“

Weiters in der Reform enthalten: Ein zusätzliches Monatsgehalt pro Jahr für Pflegekräfte. Hierzu meint Gabath, es handle sich derzeit nur um eine Ankündigung, die gesetzlich noch nicht verankert ist. Es soll nach aktuellem Stand auch nur für Bundesbedienstete gelten und nicht für Landes- und Privatspitäler sowie Seniorenwohnhäuser. Die Gewerkschaft werde dies jedenfalls noch prüfen.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP), und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) sehen das Pflege-Reformpaket jedenfalls positiv: Sie bezeichnen es wörtlich als „Rückenwind für die Pflege“.