Für die geplante Salzburger Regionalstadtbahn S-LINK hat das Planungsteam nun den genauen Trassenverlauf im Bereich der Altstadt festgelegt – ausgewählt aus 14 Varianten. Die Bahn wird vom Hauptbahnhof bis zur Akademiestraße  vollständig unterirdisch geführt.
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Trasse der geplanten Stadtbahn festgelegt

Für die geplante Salzburger Regionalstadtbahn S-LINK hat das Planungsteam nun den genauen Trassenverlauf im Bereich der Altstadt festgelegt – ausgewählt aus 14 Varianten. Die Bahn wird vom Hauptbahnhof bis zur Akademiestraße vollständig unterirdisch geführt.

Die Kosten für die erste Bauetappe bis zum Schloss Mirabell sollen inklusive Risikozuschlags und Planungsarbeiten bei gut 200 Mio. Euro liegen.

Haltestellen bei Mozartsteg und Unipark

Für die Strecke über die Haltestelle Mirabell hinaus waren ursprünglich 14 Trassenvarianten im Gespräch gewesen. Bei vier hat ein Ingenieursbüro eine vertiefende Prüfung vorgenommen. „Dabei hat sich eine klare Empfehlung für eine unterirdische Linienführung ergeben“, betont Stefan Knittel, der Geschäftsführer der S-LINK-Projektgesellschaft.

Frühestens bei Akademiestraße wieder ans Tageslicht

Die Trasse führt vom Mirabellplatz zum Platzl, quert zwischen Staatsbrücke und Mozartsteg (wo es eine Haltestelle geben soll) die Salzach, und läuft weiter über eine Haltestelle im Bereich Unipark Nonntal bis zur Akademiestraße, wo die Gleise frühestens ans Tageslicht treten könnten.

Alle Varianten, die teilweise oder gänzlich an der Oberfläche gelaufen wären, hätten bei Fahrzeit, Kapazitätsreserven, Verkehrssicherheit und Fahrplanstabilität gravierende Nachteile aufgewiesen – und sich stärker auf das Wohnumfeld oder das Stadtbild ausgewirkt, betont Knittel: „Die niedrigeren Erstinvestitionskosten hätten die damit verbundenen Nachteile nicht aufgewogen.“

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Architekturbüro dunkelschwarz

Knapp sechs Minuten für Stadtdurchquerung

Knittel verspricht auch kurze Fahrzeiten: „Es zählt jede Minute, um das Angebot attraktiv zu machen.“ Die Fahrzeit auf der etwas mehr als drei Kilometer langen Strecke vom Hauptbahnhof bis zur Akademiestraße soll – inklusive Zwischenhalte – keine sechs Minuten betragen.

Außerdem sei die nun gewählte Variante um einiges kürzer als andere Vorschläge und erlaube Kapazitäten für zukünftige Entwicklungen und Taktverdichtungen. Die geplante Trasse berührt zudem große Teile der historischen Bausubstanz in der Altstadt nicht – wo man viel tiefer in den Boden hätte gehen müssen.

Kostensteigerung eingeplant

Mit dem Bau der ersten Etappe – sie umfasst die 962 Meter lange Strecke von Hauptbahnhof bis zur neuen Station am Mirabellplatz – wird frühestens Ende 2023 begonnen. Die Preisbasis von 2021 mit 134 Mio. Euro sei mittlerweile illusorisch, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) angesichts der allgegenwärtigen Kostensteigerungen. Mit einem 34-prozentigen Risikozuschlag komme man auf 180 Mio. Euro Kosten: „Wir sind damit im erwarteten Bereich geblieben. Stadt und Land haben mit jeweils 45 Mio. Euro bereits budgetär vorgesorgt, der Bund verdoppelt das Geld.“

Dazu kämen noch 20 Mio. Euro an Planungskosten. Die UVP für das Projekt soll Ende September 2022 eingereicht werden. Außerdem hat die Planungsgesellschaft um eine Eisenbahn-Konzession angesucht.

Landesrat: „Fachliche Notwendigkeit“

Schnöll betont, dass es den S-LINK dringend brauche, um die Verkehrswende herbeizuführen: „Das ist kein Prestigeprojekt, sondern eine fachliche Notwendigkeit.“ Über die Kosten des nächsten Bauabschnitts vom Mirabellplatz bis zur Akademiestraße gab es heute keine Informationen. „Jede Schätzung ist derzeit Spekulation“, sagt Knittel. Dafür brauche es konkrete Planungen für die nun gewählt Trasse: „Eine Rolle spielt etwa, in welcher Tiefe man die Salzach exakt unterquert“.

Die Sondierungsarbeiten des Untergrunds und die Probebohrungen hätten bisher keine negativen Überraschungen gebracht.

Wie geht es bis Hallein weiter?

Ab der Akademiestraße soll der S-LINK in zwei weiteren Bauetappen oberirdisch bis nach Hallein (Tennengau) weitergeführt werden. Die Trassenführung dürfte hier bis nächstes Jahr feststehen. Das Nahverkehrsprojekt ist im Programm der türkis-grünen Bundesregierung festgeschrieben und gilt als wichtiger Schritt für Klimaschutz und gegen die Salzburger Verkehrsmisere. Für den Verlauf über den Mirabellplatz hinaus hat der Bund angekündigt, mindestens 50 Prozent der Kosten tragen zu wollen.

Wie viel zahlt die Stadt mit?

Ob sich die Stadt auf ihrem Grund wie beim ersten Bauabschnitt mit einem Viertel der Kosten beteiligten will, ist aber noch unklar. Der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hatte das zuletzt mehrfach abgelehnt. Er sagte aber am Mittwoch, dass dies noch Gegenstand von Verhandlungen sein werde.

Preuner und Schnöll betonen auch, eine (in der Stadt etwa von der SPÖ angedachte) Bürgerbefragung zum Bau des S-LINK nicht aktiv zu unterstützen. „Das ist keine Entscheidung der Stadt alleine“, so der Bürgermeister. Im Fall der Fälle brauche es eine Lösung, um auch die Bürger der Umlandgemeinden mit zu befragen. Schnöll: „Wenn es eine politische Mehrheit für eine Befragung gibt, müssen wir das anerkennen. Aber wir treiben das nicht voran.“