Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Veruntreuung: Bedingte Haft für Bankangestellten

Zehn Monate Haft – ausgesetzt zur Bewährung, so lautet das rechtskräftige Urteil gegen einen Bankangestellten. Der Pinzgauer ist Mittwoch vor dem Salzburger Landesgericht gestanden. Er veruntreute 162.000 Euro Kundengeld.

Unter Tränen entschuldigte sich der Verurteilte vor Gericht. Sein Verhalten sei ihm unerklärlich. Laut Anklage strich der Mann auf einem Beleg eine Null weg und kassierte die Differenz selbst. Eigentlich sollte er neuer Amtsleiter seiner Pinzgauer Heimatgemeinde werden. Er musste nun zum Lkw-Fahrer umschulen, weil viele nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Auch Bergrettung und Feuerwehr hätten ihn ausgeschlossen, heißt es.

Statt 90.000 nur 9.000 Euro überwiesen

Einen Schenkungsvertrag soll der 27-Jährige ebenfalls gefälscht haben, um zu rechtfertigen, wie er so plötzlich zu 162.000 Euro gekommen sei.

Die eigentliche Straftat: Der junge Mann sollte kurz vor Weihnachten für eine Kundin zwei Mal 90.000 Euro Bargeld aus einem Schließfach auf ein Konto transferieren. Er überwies aber zwei Mal nur 9.000, indem er am Ende der Summe jeweils eine Null wegstrich. Ein eher durchsichtiges Manöver, das der Kundin sofort auffiel. Der Bankangestellte wurde gekündigt und gab die Tat schon vor der Verhandlung zu.

„Es war eine Kurzschlussreaktion“

Er bezeichnet es als Kurzschlussreaktion, weil sich die Gelegenheit geboten habe.

Das fehlende Geld zahlte er schnell wieder zurück. Zehn Monate Haft auf Bewährung wegen Veruntreuung seien sehr milde, sagte die zuständige Richterin – weil der Beschuldigte das Geld sofort zurückgezahlt habe. Und das sei selten.