Salzburg Milch Lamprechtshausen Molkerei Käsefabrik Käserei Milchfabrik Milchindustrie Lebensmittelindustrie Käse
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Wirtschaft

Molkerei-Fusion: Mitbewerber aus Bayern

Nachdem die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) die Fusion der Salzburg Milch mit der Gmundner Molkerei unter Auflagen genehmigt hat, ist nun ein zweites Übernahmeangebot in Gmunden eingelangt. Das Milchwerk Jäger aus Haag (Oberbayern) möchte den oberösterreichischen Betrieb ebenfalls übernehmen.

Wie die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) am Freitag berichten, arbeitet Jäger schon bisher mit den Oberösterreichern zusammen. Die Bayern haben nun auch ein Angebot gelegt.

Die Gmundner Molkerei bestätigt, dass Jäger ein Angebot „über die Ausweitung der bereits seit drei Jahren bestehenden Kooperation und Zusammenarbeit“ übermittelt habe. Dieses könnte laut OÖN für die Gmundner Molkerei attraktiver sein, da es eher den Bestand sichere. Unter den Bayern bliebe die Produktion in Gmunden aufrecht oder solle sogar ausgebaut werden. Ebenso solle der Markenname erhalten bleiben, heißt es.

Die Gmundner Molkerei pflegt seit Anfang 2021 mit der Molkerei Jäger eine Kooperation am Standort Gmunden: Dort produziert der Mozzarella-Spezialist Jäger Pasta-Filata-Produkte – die Gmundner Molkerei stellt das Personal und das Gebäude. Jäger soll dafür 50 Mio. Kilo Milch – das sind knapp 15 Prozent der Milchmenge der Molkerei – abnehmen.

Fusion mit Salzburgern brächte neuen Giganten

Die am Dienstag genehmigte Fusion mit Salzburg Milch hätte das neue Unternehmen nach Berglandmilch zum zweitgrößten Milchverarbeiter des Landes gemacht. „Mit einem neuen Werber werden die Karten neu gemischt“, hieß es am Freitag von Seiten der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) zur APA.

Je nach Form und Umfang der Beteiligung gelte es allenfalls kartellrechtlich neu zu beurteilen, ob sich die Marktposition verstärke. APA-Anfragen bei der Geschäftsführung der Salzburg Milch, der Gmundner Molkerei sowie beim Milchwerk Jäger blieben zunächst unbeantwortet.