Drehleiter und Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht unterwegs zu Einsatz
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

75 Jahre Salzburger Berufsfeuerwehr

In Österreich existieren lediglich in sechs Städten Berufsfeuerwehren, eine davon in Salzburg. Sie feiert heuer ihr 75-jähriges Bestehen. Mehr als 180.000 Einsätze waren zu bewältigen und dabei zeigte sich, ohne die Unterstützung auch der freiwilligen Feuerwehren ist kein einziger Großeinsatz zu schaffen.

An den Standorten der Berufsfeuerwehr in Salzburg-Schallmoos und im Stadtteil Maxglan sind insgesamt 31 Mann der Berufsfeuerwehr in 24 Stunden-Schichten in Bereitschaft. In dieser Zeit üben sie regelmäßig. Zwei Drittel ihrer Einsätze sind technische Hilfeleistungen und bei einem Drittel rücken sie zu Bränden aus.

Bei Großeinsätzen braucht es auch Freiwillige Feuerwehr

Bei Großeinsätzen war und ist die Berufsfeuerwehr auch immer auf die Unterstützung der freiwilligen Feuerwehren angewiesen. „Selbstverständlich, bei einem Großeinsatz wie dem Vollbrand des Franzenbauers auf dem Gaisberg im Jahr 2019 haben wir auf alle vier Löschzüge der Stadt Salzburg zurückgreifen können. Das war zusammen ein Großaufgebot“, sagt der Branddirektor der Salzburger Berufsfeuerwehr, Reinhold Ortler.

Gasflaschen-Explosion: Kameraden kamen ums Leben

Anlässlich des Jubiläums hat der Autor und ehemalige Direktor des Salzburg Museums, Erich Marx ein Buch über die Salzburger Berufsfeuerwehr geschrieben. Mittwochabend wird es im Haus der Stadt-Geschichte präsentiert. Dabei blickt Marx auf die 180.000 spannenden und oft gefährlichen Einsätze zurück, die oft auch glücklich geendet haben.

Zu einem hingegen extrem fordernden Einsatz rückten die Feuerwehrleute im Jahr 1986 aus: Auf einem Firmengelände in Salzburg-Taxham explodierten Gasflaschen- zwei Feuerwehrmänner kamen dabei ums Leben. Dieser Einsatz habe im Feuerwehrwesen vieles verändert. „Der tragische Unfall mit zwei toten Feuerwehrleuten hat zu einem kompletten Umdenken in Europa geführt und zu einer Änderung der Methodik“, sagt Erich Marx, Autor des Buches und ehemaliger Direktor des Salzburg Museums.

75 Jahre Salzburger Berufsfeuerwehr

„Feuerwehrberuf ist Teamarbeit“

Extrem gefährlich gestaltete sich auch der Brand des Generali-Hofs 1997 auf dem Mirabellplatz, sehr schwierig war der Löscheinsatz beim Schloss Arenberg 2009 oder die Bergung der untergegangenen Amadeus beim Salzach-Hochwasser 2002. Als Berufsfeuerwehrleute die Skulptur ‚Arc de Triomphe‘ der Künstlergruppe Gelatin vor dem Rupertinum 2003 auf Anordnung der Stadt einhausen mussten, geriet die Salzburger Berufsfeuerwehr auch international in die Schlagzeilen. Auch dieser Einsatz ist ein Teil der 75-jährigen Geschichte im Buch über die Salzburger Berufsfeuerwehr.

Berufsfeuerwehr sucht Personal

Derzeit sucht die Berufsfeuerwehr mit 136 Planstellen wieder fünf Männer. „Das Schöne an diesem Beruf ist, dass jeder Einsatz ein eigener ist und kein zweites Mal vorkommt. Bei uns steht die Teamarbeit im Vordergrund, allein ist man nichts, zusammen sind wir alles“, lobt Branddirektor Ortler seine Mannschaft.

Noch keine einzige Frau dabei

Nach einem dreiviertel Jahrhundert im Dienst gibt es bei der Salzburger Berufsfeuerwehr bis heute noch keine einzige Feuerwehrfrau.