In den vergangenen Jahren ist der Flugverkehr immer stärker in die öffentliche Kritik geraten – Umweltorganisationen fordern sogar, dass Kurzstreckenflüge gestrichen werden. Die neue Flugsoftware soll Flugrouten derart berechnen, dass die Flugzeiten optimiert, der Verbrauch von Kerosin reduziert und die Luftfahrt dadurch umweltschonender und effizienter gemacht wird. Skylinx nennt sich das Programm, das derzeit in Salzburg entwickelt wird. Ein wichtiges, bisher kaum genutztes Element ist dabei die Einarbeitung von großen Datenmengen.
Software arbeitet mit künstlicher Intelligenz
Im Team der Entwickler sitzen gleich mehrere Piloten. „Die Software tragt dazu bei, dass eine Maschine möglichst wenig Treibstoff verbraucht und möglichst wenig Schadstoffe ausstoßt. Wenn man große Datenmengen mit neuen Technologien ordentlich verknüpft, dann kann man nochmal mehr optimieren, um weniger Treibstoff zu verbrauchen und den ökologischen Fußabdruck dadurch vielleicht ein bisschen zu verkleinern“, schildert Entwickler und ehemaliger Linienpilot, Christian Grill.
Großer Deal mit United Airlines
Für Fluglinien scheint die Software wirtschaftlich und ökologisch interessant zu sein: Im vergangenen Herbst konnten die drei Firmengründer mit United Airlines eine der weltgrößten Fluglinien als Partner gewinnen. Die Fluggesellschaft will die Software künftig verwenden und investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in das Jungunternehmen. „Bei Airlines in dieser Größe ist es ein ganz großes Thema Treibstoff zu sparen und Routen zu optimieren. Bei der Anzahl der Flüge wäre das ein absolut großer Betrag, den man einsparen kann und an Schadstoffen auch weniger ausstoßen kann“, sagt Grill.

Ziel: Bis zu 400 Tonnen Kerosin pro Tag einsparen
Eine Airline wie diese, die täglich rund 3.000 Flüge weltweit abwickelt, könnte durch die neue Software laut Entwicklern durchschnittlich 300 bis 400 Tonnen Kerosin pro Tag einsparen. Vorerst soll das Programm nur exklusiv für United Airlines in Betrieb gehen. Geht es nach den drei Gründern, könnte ihre Software aber künftig weltweit zum Einsatz kommen. „Wir haben das Rad nicht neu erfunden, Flugplanungssoftwaren gibt es schon, die sind aber teilweise sehr veraltet. Jetzt ist es das erste Mal, dass Big Data und künstliche Intelligenz (KI) verwendet werden und wir sind überzeugt von den Berechnungen und Simulationen, dass wir beim Treibstoff-Einsparen damit vorne dabei sind“, sagt Pilot und Luftfahrtexperte, Ludwig Reiter.
In einem Jahr offiziell im Einsatz
Erst im Februar eröffneten die Unternehmer neben ihrem Standort in Bad Ischl (OÖ) ein zweites Büro in Salzburg, beschäftigen derzeit knapp 30 Mitarbeiter und wollen weiter wachsen. Nach einer mehrmonatigen Testphase soll Skylinx in rund einem Jahr offiziell zum Einsatz kommen.