Endometriose
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Gesundheit

Endometriose: Oft unentdeckte Frauenkrankheit

Die Krankheit Endometriose ist eine der häufigsten Frauenkrankheiten und trotzdem wird sie oft übersehen. Rund eine von zehn Frauen im gebärfähigen Alter ist betroffen. Endometriose befällt vor allem die Fortpflanzungsorgane. Bis zur richtigen Diagnose können oft Jahre vergehen.

Vier bis zwölf Prozent der Frauen leiden an Endometriose. Bei dieser Krankheit entstehen Wucherungen an der Gebärmutter oder anderen Organen. Sie können vorkommen, ohne dass eine Frau davon etwas spürt.

Mythos: „Menstruation darf schmerzhaft sein“

Bei anderen Betroffenen ist die Endometriose aber chronisch und mit Schmerzen verbunden, etwa beim Stuhlgang, beim Geschlechtsverkehr oder bei der Regelblutung, sagt der Vorstand für Frauenheilkunde in den Salzburger Landeskliniken, Thorsten Fischer: „Ich möchte von dem Mythos nicht mehr sprechen, dass die Menstruation schmerzhaft sein darf. Nein, wenn sie schmerzhaft ist, dann sollte man durchaus auch eine Diagnostik starten. Inzwischen kennen die Gynäkologen dieses Krankheitsbild.“

Für die Endometriose gibt es zurzeit keine Heilung aber Behandlungsmöglichkeiten: Diese reichen von Hormontherapien bis zu Operationen, in denen zum Beispiel Wucherungen oder auch Teile des Darms entfernt werden müssen.

Betroffene oft jahrelang auf der Suche nach dem Grund

Die Pinzgauerin Kathrin Schwaiger ging neun Jahre lang von einem Arzt zur nächsten Ärztin, dabei fühlte sie sich bei den Untersuchungen oft missverstanden. Nach neun Jahren kam schließlich die Diagnose Endometriose. „Ich war erleichtert als ich eines Tages die Diagnose hatte, weil ich gewusst habe, dass ich mir meine Schmerzen nicht einbilde. Es wurde oft nach psychischen Problemen oder nach Stress gefragt – es wird auf alles andere ausgelegt“, schildert die Pinzgauerin.

Endometriose: häufig unentdeckte Frauenkrankheit

Endometriose erschwert Kinderwunsch

Frauen mit Endometriose können grundsätzlich schwanger werden, ihre Fruchtbarkeit ist jedoch verringert und die Krankheit erschwert den Kinderwunsch. Kathrin Schwaiger hat sechs künstliche Befruchtungen hinter sich – jedes Mal ohne Erfolg. Überraschenderweise ist der Babywunsch dann auf natürliche Weise in Erfüllung gegangen. „Dass sich unser Sohn dann auf den Weg gemacht hat, war für uns wie ein Wunder und es ist selbst für meine betreuende Ärztin ein medizinisches Wunder“, freut sich die stolze Mama eines mittlerweile sechs Monate alten Buben.