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Gesundheit

Mehr Ausbildungsplätze gegen Hebammen-Mangel

An der FH Salzburg werden ab Oktober doppelt so viele Hebammen ausgebildet als bisher. Zuletzt hat es nur alle drei Jahre einen Lehrgang für 24 Studierende gegeben. Künftig werden innerhalb von zwei Jahren 48 Hebammen ausgebildet. So soll dem drohenden Hebammen-Mangel entgegenwirkt werden.

Seit Februar ist die gebürtige Kärnterin Beate Elvira Lamprecht die neue Hebammen-Studiengansleiterin an der Fachhochschule Salzburg. Sie war selbst jahrzehntelang als Geburtshelferin in Krankenhäusern und freiberuflich tätig, und sie stammt gewissermaßen aus einer Hebammen-Dynastie: „Ich bin die Dritte von vier Generationen“, erzählt Lamprecht.

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An der FH Salzburg können nun um 100 Prozent mehr Hebammen ausgebildet werden als zuvor.

Mehr Hebammen vor allem für Nachsorge wichtig

Nun ist die Freude groß, dass die Studienplätze ab dem kommenden Wintersemester verdoppelt wurden. Laut Lamprecht ist es aber auch eine Notwendigkeit, denn „es kommt eine Pensionswelle auf uns zu. Wir brauchen die Hebammen für die Kreiszimmer, für die Wochenbett-Stationen und für die Vor- und Nachsorge. Es hat ja jede Frau Anspruch darauf, dass eine Hebamme zu ihr nachhause kommt. Nachdem die Verweildauer in den Krankenhäusern immer kürzer geworden ist, sind die Hebammen in der Nachsorge ganz, ganz wichtig.“

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In der Ausbildung üben die angehenden Hebammen teils noch mit Puppen, aber auch Praxiseinheiten sind verpflichtend.

Längere Praktika für Hebammen an der FH

Eine der ersten gesetzten Maßnahmen der neuen Studiengangsleiterin war, die Praktikumszeit für angehende Hebammen zu erhöhen. „Wir versuchen die Hebammen theoretisch vorzubereiten und auch praktische Übungen zu machen. Aber die praktische Ausbildung machen die Kolleginnen in den Krankenhäusern vor Ort. Der Hebammenberuf ist reglementiert. Das heißt, innerhalb der gesamten EU muss jede Studierende zum Beispiel 40 eigenhändige Geburten während des Studiums gemacht haben, mindesten 40 kranke oder gefährdete Frauen betreut haben“, so Lamprecht. In Lernlabors wird zudem so realitätsnah wie möglich für den Ernstfall trainiert.

Hebammen-Studienplätze in Urstein aufgestockt

An der FH Salzburg werden ab kommendem Wintersemester doppelt so viele Hebammen als bisher ausgebildet. Künftig werden innerhalb von zwei Jahren 48 Studierende zu Hebammen ausgebildet. Mit der Erhöhung der Studienplätze soll der drohende Mangel an Geburtshelferinnen abgefedert werden. Denn in den kommenden Jahren rollt eine Pensionierungswelle an.

Nun hofft man auf reges Interesse an den Ausbildungsplätzen. Regina Huber, Studentin aus Freilassing, hat bereits vor zwei Semestern das Hebammen-Studium begonnen. Für sie ist es ein Traumberuf, den sie schon früh erlernen wollte: „Meine Oma hat einmal unvorhergesehen eine Geburt begleiten müssen. Das hat mich sehr inspiriert. Dann wollte ich mich damit beschäftigen. Und irgendwann ist der Funke übergesprungen. Das Wunder des Lebens zu begleiten ist für mich das Allergrößte“, sagt.

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"Ich habe schon einen anderen Beruf erlernt. Ich bin schon Sozialarbeiterin. Da habe ich mich immer schon darauf fokussiert Frauen zu unterstützen. Empowerment von Frauen ist für mich immer schon ein großes Thema gewesen. Und wo kann man das besser leben als als Hebamme, sagt Lisa Osel, Studentin aus der Stadt Salzburg, ebenfalls im zweiten Semester.

Auch neuer Masterstudiengang in Urstein

Neben dem Bachelor- für Hebammen wird neuerdings auch ein Masterstudienlehrgang an der Fachhochschule angeboten. Allerdings gibt es hierfür bislang noch keine Förderungen. Studierende müssen derzeit die Kosten noch selbstständig aufbringen.