Mahnmal Roma und Sinti
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Kultur

Welttag gegen Diskriminierung der Roma

Am Freitag wird weltweit der Diskriminierung der Roma gedacht. Salzburg hat dazu auch dunkle Kapitel in seinen Geschichtsbüchern, zum Beispiel die Verfolgung der Roma und Sinti durch die Nationalsozialisten. Man wolle am Welttag aber auch auf aktuelle Probleme aufmerksam machen.

In Salzburg-Aigen steht das Mahnmal der NS-Verfolgung der Roma und Sinti. Für Vesna Kilom ist das auch Teil der eigenen Familiengeschichte. „Meine Oma hat mir viele Geschichten erzählt, die sie selbst miterlebt hat – wie zum Beispiel ihr Vater, ihr Bruder und ihr Neffe in das KZ Jasenovac gekommen sind und nicht mehr wiedergekommen sind. Sie hat mir das immer erzählt mit Tränen in den Augen“, so die Romni.

Mahnmal Roma und Sinti
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Das Mahnmal in Salzburg-Aigen – über den Standort könne man diskutieren

Minderheiten haben zu wenig Platz in der Gesellschaft

Dass es dieses Mahnmal für die Ermordung der Roma und Sinti durch die Nazis in Salzburg gebe, sei gut und wichtig – man könne aber über den Standort diskutieren, meinte Alina Kugler von der Plattform für Menschenrechte. „Der zeigt auch, dass gerade die Gruppe der ethnischen Minderheit der Roma und Sinti und auch der Jenischen viel zu wenig bei uns eigentlich Platz haben. Hier das Denkmal ist auf einem Spielplatz – abgezäunt und eher auch abgelegen. Da ist wenig passiert und da bräuchte es ein bisschen mehr Wissen in unserer Gesellschaft“, so Kugler.

Vorurteile sind schwer abzuschaffen

Auch für mehr Wissen wurde der Welt-Roma-Tag vor Jahrzehnten geschaffen. Doch Vorurteile – wie etwa dass Armut und Betteln von vielen automatisch mit Roma und Sinti gleichgesetzt werden – sind nur schwer abzuschaffen. Da gehe es auch beispielsweise darum, dass die Eigenschaft Armut und Eigenschaften, die Menschen vielleicht haben, weil sie arm sind, immer automatisch mit Roma verknüpft werden, sagte Alina Kugler.

Frauen im Mittelpunkt der Veranstaltung

Am Freitag stehen bei einer Veranstaltung im Salzburger „Jazzit“ die Frauen – die Romnia – im Mittelpunkt. „Die Romnia werden nicht so geschätzt, nicht so wahrgenommen. Überhaupt dunkelhäutige Romnia werden anders behandelt,“ sagte Vesna Kilom. Sie selbst habe das auch schon oft gespürt. Und Alina Kugler fügte hinzu, dass es, wenn es schon wenig Wissen über Roma und Sinti gibt, noch weniger über die Romnia gebe. Mit solchen Veranstaltungen wolle sie das aber ändern.

Internationaler Roma-Tag

Man wolle am Welttag aber auch auf aktuelle Probleme aufmerksam machen.