Hochwasser Schutz Bagger Salzach Uttendorf Wasser
ORF
ORF
Chronik

Oberpinzgau wappnet sich gegen Hochwasser

Der Oberpinzgau rüstet sich für kommende Hochwasserereignisse: der Bund, das Land Salzburg und die Gemeinden arbeiten zurzeit an Schutzmaßnahmen entlang der Salzach. Von Uttendorf bis Neukirchen wird an Dämmen und Mauern gearbeitet.

In Mittersill erinnern die Sandsäcke entlang der Salzach noch an das Hochwasser im Juli 2021, als die bestehende Schutzmauer zu niedrig für die Wassermengen war. Deshalb wird sie nun auf der Ostseite der Salzach bis zum Sommer um etwa einen halben Meter erhöht. Auch beim Bahnhof Mittersill wird der Hochwasserschutz verstärkt, erklärt Bürgermeister Wolfgang Viertler.

„Die Menschen hier haben sehr viele Sorgen und Nöte hinter sich, haben Erfahrungen gemacht mit dem Hochwasser und wollen sich das in Zukunft einfach ersparen. Deshalb ist der Zusammenhalt auch sehr groß und wir wollen das gemeinsam schaffen“, so Viertler.

Hochwasser in Bramberg
Daniel Kogler
Das Hochwasser im Juli 2021 im Oberpinzgau.

„Wird hydrologische Statistik anpassen müssen“

Gebaut wird auch im Gewerbegebiet westlich von Mittersill, es liegt direkt neben einem großen Rückstaubecken, das beim letzten Hochwasser völlig überschwemmt wurde. Dort werden die Mauer und der Damm bis zum Ende dieser Woche erhöht. Im Juli 2021 stand das Wasser in dem Becken 1,70m über dem eigentlichen Limit des hundertjährlichen Hochwassers. Die Schutzmaßnahmen waren schlicht zu niedrig.

„Schuld an Hochwasserschäden ist in dem Fall keiner, weil das Hochwasser damals einfach so extrem war. Wir sprechen von einem Ereignis, das größer war als ein 300-jährliches Hochwasser und österreichweit werden die Schutzmaßnahmen ‚nur‘ auf ein hundertjährliches Hochwasser bemessen. Letztlich wird es dazu führen, wenn solche Ereignisse öfter passieren, dass man die hydrologische Statistik anpasst und das, was heute als ein hundertjährliches Hochwasser gilt, als 30-jährliches eingestuft wird“, sagt Martin Zopp, Projektleiter der Schutzwasserwirtschaft des Landes.

Hochwasser Schutz Bagger Salzach Uttendorf Wasser
ORF
Die Schutzbauten sollen bis zum Sommer fertig sein.

Neben Schutzbauten auch Sofortmaßnahmen

Neben dem Erhöhen von Mauern und Dämmen wird zudem angeschwemmter Schotter abgebaggert, wie etwa in Uttendorf. „Das sind die sogenannten Hochwasser-Sofortmaßnahmen. Das letzte Hochwasser hat sehr viel Schotter in der Salzach liegen gelassen und der wird jetzt entnommen, damit die ursprüngliche Sohlhöhe der Salzach wiederhergestellt wird“, so Zopp.

Die Sofortmaßnahmen kosten insgesamt rund zwei Millionen Euro, bis zu 85 Prozent übernimmt der Bund, den Rest bezahlt der Salzachverband. Bis zum Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Aufrüstungen bei Hochwasserschutz

Der Oberpinzgau rüstet sich nun für kommende Hochwasserereignisse. Zur Zeit wird entlang der Salzach von Uttendort bis Neukirchen an Dämmen und Mauern gearbeitet – Bund, Land Salzburg und die Gemeinden teilen sich die Kosten für den Schutz vor den Wassermassen.