Mehr als 80 Prozent der Seeufer im Land Salzburg sind in Privatbesitz. Es geht um kleine und größere Badeplätze, die oft nur wenige Tage im Jahr genutzt werden. Julian Horngacher gehört zu den Studenten, die künftig schöne und – wörtlich – „handverlesene“ See-Grundstücke an Mieter vermitteln wollen – mit einer Art Airbnb für Badeplätze.
„Den See zum Runterkommen nehmen“
Die Zielgruppe sei klar definiert, sagt der Jungunternehmer: „Das sind alle die, die die Schönheit der Natur wiederfinden wollen. Und die qualitative Zeit mit ihren Liebsten, mit ihren Freunden, mit ihrer Familie verbringen wollen. Die den See zum Runterkommen nehmen, zum Entspannen und zum qualitativ Zeitverbringen.“
Zwischen 100 und 500 Euro sollen die Badeplätze pro Tag kosten – je nach Größe, Lage und Ausstattung. Derzeit ist man auf der Suche nach Anbietern. Der Reiz könnte in der Kurzzeit-Vermietung liegen, vielleicht sogar nur für eine Stunde, sagt Horngacher: „Der Besitzer kann sich das Seegrundstück refinanzieren durch die Einnahmen aus der Vermietung.“
Das neue Salzburger Unternehmen ist ab Anfang Mai auch firmenrechtlich „in Betrieb“.
Salzburger SPÖ auf Gegenkurs
Die Sozialdemokraten im Salzburger Landtag verfolgen mit einer neuen Web-Initiative „Salzburg kann mehr“ andere Ziele, was die Seenlandschaften betrifft. Sie betreiben eine neue Online-Petition für die Erhaltung öffentlicher Seezugänge, wo die Bevölkerung kostenlos baden kann. Daneben geht es gegen weitere Zersiedelung und für eine „Leerstandsabgabe“ bei Wohnraum, der nicht dauerhaft vermietet wird.