Salzburg AG Gebäude mit roter Ampel
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
WIRTSCHAFT

Höhere Strom-, Gaspreise: AK protestiert

Obwohl Energieversorger Salzburg AG im Vorjahr den Rekordumsatz von 1,7 Mrd. Euro verzeichnen konnte – die Hälfte wurde mit Strom erwirtschaftet – werden ab 1. April die Energiepreise deutlich angehoben. Die Salzburger Arbeiterkammer protestiert und fordert Entlastungen für die Bevölkerung.

Strom wird durchschnittlich um 13,50 Euro pro Monat und Haushalt teurer, Gas um mehr als 25 Euro. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch belaufen sich die gesamten Stromkosten ab 1. April 2022 auf 826 Euro inklusive aller Steuern, Abgaben und Netzkosten sowie aller abgezogenen Freistromtage, teilt der Energieversorger mit. Die Bruttogesamtkosten für Strom erhöhen sich somit um 13,51 Euro pro Monat. Bei Gas entstehen einem durchschnittlichen Haushalt mit 15.000 kWh Jahresverbrauch monatliche Mehrkosten von 25,65 Euro inklusive aller Steuern und Abgaben.

Vorstand rechtfertigt Erhöhung mit Ukraine-Krieg

Der Vorstandsvorsitzende der Salzburg AG Leonhard Schitter rechtfertigt diesen extremen Preisanstieg trotz des erzielten Rekordumsatzes mit der aktuellen Entwicklung am weltweiten Energiemarkt: „Wir haben vor einem Jahr eine Megawattstunde um 17 Euro eingekauft und zu Beginn des Ukraine-Kriegs bei 300 Euro die Megawattstunde. Also wir geben hier die Preise weiter. Daher ist jetzt das Gebot der Stunde noch viel schneller in die Energiewende zu investieren, nachhaltige unabhängige, regionale Energieerzeugung, das braucht Geld und dafür werden die Mittel verwendet“, sagt Schitter.

Salzburg AG verspricht hohe, aber „stabile“ Preise bis 2023

Die Strompreise sollen jetzt – auf hohem Niveau – bis April 2023 gleich bleiben, verspricht Schitter.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) will die zwölf Millionen Euro Dividende, die die Salzburg AG pro Jahr dem Land abwirft, nun in ein Anti-Teuerungspaket stecken.

Dieses Geld hätten die Kunden der Salzburg AG aber selbst vorfinanziert, argumentiert Arbeiterkammerpräsident Peter Eder und verlangt vom Land nun mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um die Preissteigerungen abzufedern. Gut 250.000 Haushalte betrifft die Erhöhung.