Salzburger Lokalbahn Güterzug
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Gütertransport per Bahn: Neue Förderung

Mit einer neuen Förderung will das Land Salzburg mehr Firmen dazu bringen, ihre Produkte auf der Schiene zu transportieren. Ab August werden Klein- und Mittelbetriebe ohne Bahnanschluss finanziell unterstützt, kündigt Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) an.

Zurzeit werde der Großteil der Güter mit dem Lkw von A nach B gebracht, 28 Prozent mit der Bahn, sagt Schnöll. „Es geht also darum, wirklich viele Betriebe dazu zu motivieren, ihre Güter auf der Schiene zu transportieren. Wenn das jeweilige Produkt dazu geeignet ist, dann kann der Unternehmer seine Güter mit den modernsten Möglichkeiten der Technik zunächst zu einem Verladebahnhof, und von dort dann weiter auf der Schiene transportieren“, betont Schnöll.

Das Land Salzburg stellt insgesamt 500.000 Euro für die neue, sogenannte „Verladeförderung“ zur Verfügung, kündigt Schnöll an. „Wir haben immerhin einige hundert Unternehmer im Land, die vielleicht die Möglichkeit haben, ihre Güter auf der Schiene zu transportieren. Wenn wir nur einen Bruchteil von ihnen dazu motivieren können, dann haben wir schon einen spürbaren Verlagerungseffekt weg vom Lkw hin auf die Schiene“, sagt Schnöll.

„Güter mit dem Mobiler einfach verladbar“

Interessierte Unternehmen brauchen keinen eigenen Bahnanschluss. Es gibt logistische Lösungen etwa von den Österreichischen Bundesbahnen. „Man braucht dafür keine ganzen Züge und auch keine Containerkräne, sondern man kann einfach mit dem so genannten ‚Mobiler‘ – so heißt dieses System – die Güter verladen“, betont Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB.

Neben der neuen Unterstützung des Landes werden zwei bestehende Förderungen verlängert. Unternehmen erhalten zum Beispiel einen Zuschuss, wenn sie firmeneigene Bahngleise in Betrieb nehmen. 30 von insgesamt 43 Anschlüssen werden in Salzburg derzeit genützt.

„Unterstützen Reaktivierung firmeneigener Gleise“

„Einige davon liegen derzeit völlig brach. Manche Unternehmer überlegen aber, ihre Gleise wieder instand zu setzen bzw. wieder neu in Betrieb zu nehmen. Das unterstützen wir, indem wir uns an den Investitionskosten beteiligen. Da laden wir dazu ein, an uns heranzutreten, gehen aber auch selbst aktiv auf die Betriebe zu. Und da gibt es auch schon einige Interessenten“, betont Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

Weg vom Lkw hin auf die Schiene: Dieses Ziel gibt es schon seit Jahren, scheint aber schwer erreichbar zu sein. In den 1980er Jahren hat Österreich noch 40 Prozent der Güter mit der Bahn transportiert, 2021 waren es nur noch rund 28 Prozent. Bis 2040 will die Regierung wieder 40 Prozent erreichen.

Transport per Lkw derzeit schneller und günstiger

Für die Unternehmen geht es beim Warentransport um den Preis und die Zeit. Es dauert oft länger, die Waren mit dem Zug zu transportieren als mit Lastwägen. Außerdem ist es meist teurer. So fällt etwa beim Bahntransport für jeden Meter Schiene eine Mautgebühr an, auf der Straße hingegen nur auf den Autobahnen. Die ÖBB fordern dabei faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Schiene und Straße – nicht nur in Österreich auch auf europäischer Ebene.

Österreich transportiert 28 Prozent der Güter auf der Bahn, der europäischen Durchschnitt liegt bei 17 Prozent. Laut den ÖBB müsse ganz Europa das Bahn-Angebot verbessern. "Es braucht ganz eindeutig mehr Europa bei den Bahnen. Wir brauche etwa mehr Harmonisierung bei den technischen und betrieblichen Regeln, damit am Ende des Tages Europa mehr Bahn hat, um dann auch mehr Güter auf Schienen zu transportieren, betont ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.

Gütertransport per Bahn: Neue Förderung

Mit einer neuen Förderung will das Land Salzburg mehr Firmen dazu bringen, ihre Produkte auf der Schiene zu transportieren.