Politik

Sozialer Wohnbau bei Nachverdichtung gefordert

Sozialer Wohnbau solle auch dann vorgeschrieben werden können, wenn an Stelle alter Einfamilienhäuser neue Mehrparteienobjekte entstehen. Das fordert Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). Das sei wichtig, um auch in Zukunft noch genug geförderte Wohnbauten zu haben, so Hagenauer.

Ziemlich genau die Hälfte der über 20.000 Gebäude in der Stadt Salzburg sind Ein- oder Zweifamilienhäuser. Unter allen Landeshauptstädten sei das nach Eisenstadt der zweitgrößte Anteil, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer von der SPÖ. Wenn alte Einfamilienhäuser durch Objekte mit mehreren Wohnparteien ersetzt werden – also nachverdichtet wird – dann würden in sehr vielen Fällen Anlegerwohnungen entstehen. Die lassen die Preise neuerlich steigen.

Erben verkaufen oft an private Bauträger

„Die Hausbesitzer verstreben oft und die Kinder verkaufen das Grundstück dann um eine Million Euro. Dann kommt ein privater Bauträger und macht dort sieben bis zehn Apartments. Wir als Stadt haben keine Chance einzugreifen, weil die Grundstücke schon gewidmet sind. Wir können nicht einschreiten und auch keine geförderten Mietwohnungen vorschreiben“, sagt Hagenauer.

Grundstücke gebe es genügend

Hier müsse die Stadt dringend rechtliche Instrumente entwickeln, um statt Anlageobjekten für Privatinvestoren auch geförderten Wohnbau durchsetzen zu können, fordert Hagenauer. Grundstücke, wo auf diese Art und Weise nachverdichtet wird, gebe es in allen Salzburger Stadtteilen. Dabei müsste angesichts der hohen Grundstücks- und Wohnpreise dringend mehr geförderter Wohnraum entstehen.

Die Vorstoße der SPÖ-Stadträtin ist bei einer Diskussion über leistbaren Wohnraum aufgekommen, zu der die Armutskonferenz eingeladen hatte.