Wie entsteht Saharastaub und wie oft kommt er zu uns?
Bodennahe Turbulenzen wirbeln gewaltige Mengen Sand in der Wüste Nordafrikas auf. Die Partikel steigen bis zu fünf Kilometer in die Atmosphäre und können dort bis zu einem halben Jahr schweben. Bei gewissen Wetterlagen wird der Staub dann innerhalb weniger Tage bis nach Mitteleuropa gepustet – vor allem zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Das ist nicht ungewöhnlich und passiert zwischen fünf und 15 Mal im Jahr. Die meisten „Saharastaub-Ereignisse“ bleiben weitgehend unbemerkt.
Wo und wie lange lässt sich das Phänomen beobachten?
Im Alpenraum war der Himmel schon am Dienstag in ein gelbliches oder rötliches Licht getaucht. Am Mittwoch kam ein neuer Schwung Saharastaub. Bemerkbar machte er sich vor allem durch Bewölkung. Die höchste Staubkonzentration erwarteten Wetterfachleute am Donnerstag. Am Freitag habe sich das Phänomen schon wieder erledigt, heißt es von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Salzburg.
Wie macht sich Saharastaub bemerkbar?
Liegt besonders viel Staub in der Luft, ist es selbst bei wolkenlosem Himmel ungewöhnlich dämmrig, der Himmel gelb, rot oder braun verfärbt, die Sonne trüb wie hinter Milchglas.
Vor allem die Sicht kann stark eingeschränkt sein. Zudem werden Autos, Fensterscheiben und Gartenmöbel mit einer rötlich-braunen Schicht bedeckt. Regen hilft nicht, sondern macht alles nur noch schlimmer: Der „Blutregen“ wäscht den Staub aus der Luft und hinterlässt einen regelrechten Dreckfilm.
Hat der Staub gesundheitliche Folgen?
Experten gehen nicht davon aus, dass der Saharastaub gesundheitsschädlich ist. Die Feinstaubbelastung sei durch den Saharastaub zwar erhöht und auch das Wohlbefinden könne dadurch beeinträchtigt werden, die Partikel würden aber schon im Rachenbereich abgestoßen, meinen Mediziner.
Saharastaub: Hochbetrieb in Waschstraßen
Ein gelb-rötlicher Himmel und viel Dreck auf Autos und Fensterscheiben: In ganz Europa macht sich derzeit Saharastaub bemerkbar. Das Phänomen tritt mehrmals jährlich auf, ist derzeit aber besonders stark ausgeprägt und sorgt für spektakuläre Bilder. Der Sand sorgt für ein gutes Geschäft in den Autowaschstraßen des Landes.