Vor elf Tagen hat die Bundesregierung fast alle Beschränkungen ausgesetzt. Seither vergeht kaum ein Tag ohne Infektionsrekorde.
Viele Strukturen bleiben über den Sommer
Das Land will auch in den kommenden Wochen und Monaten auf bewährte Strukturen setzen, sagt der Bundesheer-Offizier Peter Schinnerl, auch CoV-Manager des Landes Salzburg: „Es gibt einerseits über die Apotheken die Gratis-Antigen-Tests für die Heimanwendung. Das hatten wir schon letzten Sommer. Die zweite ist der Heim-Gurgeltest. Da hat uns der Bund am Dienstag mitgeteilt, dass sie diese Aktion weiterführen wollen.“
Labor-Manager will sich erst entscheiden
Das zuständige Labor Novogenia in Eugendorf (Flachgau) hat schon den Mietvertrag für das Pooling-Zentrum mit Ende März gekündigt. Nun müsste eine neue Fläche gefunden und alles neu aufgebaut werden. Die große Frage sei, ob es sich für das Labor rentiert, sagt Geschäftsführer Daniel Wallerstorfer von Novogenia: „Die Anzahl der Proben wird halbiert. Dazu kommt der Sommer, wo immer weniger getestet wird. Das sind alles erschwerende Maßnahmen, die alle Labors betreffen. Wir müssen uns noch ansehen, ob wir da eine Rolle spielen können.“
Die Verhandlungen sollen so schnell wie möglich über die Bühne gehen, heißt es von Land Salzburg und Labor.

Weiter Skepsis der Sanitätsdirektorin
Dass die Gratistests generell zurückgefahren werden, sieht Salzburgs Landessanitätsdirektorin skeptisch. Angesichts der Rekordwerte bei Neuinfektionen und der gestiegenen Spitalszahlen sollten eher Schutzmaßnahmen forciert werden, so Petra Gruber-Juhasz: „Es muss Hände-Hygiene eingehalten werden. Das setze ich voraus, dass man das immer macht. Vor allem in Innenräumen sollten weiter die FFP2-Masken verwendet werden. Ich fürchte aber, dass es mit Vernunft und Freiwilligkeit nicht funktionieren wird.“
Behörden rechnen wieder mit hartem Herbst
Dass die aktuelle „Durchseuchung“ der Bevölkerung mit der Omikron-Variante eine Herbstwelle verhindern könnte, davon gehen weder Mediziner noch das Land aus. Genau deswegen wolle man auch sicherstellen, dass die Teststruktur wieder schnell hochgefahren werden kann.
Bei einem neuen Vertrag soll künftig die Web-Plattform „Salzburg gurgelt“ als Basis dienen. Dann kann jede Person tatsächlich nur fünf Tests pro Monat auswerten lassen, auch wenn viele noch mehr Tests zu Hause haben dürften.