Ein gutes dutzend Mitarbeiter bei der Covid-19-Kontaktverfolgung
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Coronavirus

Contact-Tracing landesweit am Limit

Die stark steigende Zahl der CoV-Infektionen im Bundesland macht sich beim Contact-Tracing der Salzburger Gesundheitsbehörden und langen Wartezeiten an der Telefonhotline 1450 bemerkbar. Die Zahl der Anrufer hat sich seit der Aufhebung der Schutzmaßnahmen verzweifacht.

Der Wegfall der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus mache sich an der Gesundheitshotline 1450 bereits mehr als deutlich bemerkbar, sagt Rot-Kreuz-Sprecherin Roberta Thanner. Die Zahl der täglichen Anrufe ist von 3.000 auf 6.000 gestiegen.

Onlineanmeldung zum Testen empfohlen

Obwohl 30 Mitarbeiter am Telefon sitzen, komme es vor allem zwischen 10.00 und 14.00 Uhr zu erheblichen Wartezeiten. Thanner empfiehlt daher 1450 in den Tagesrandzeiten zu wählen und zum Testen vermehrt die Online-Plattform salzburg-testet.at zu nutzen.

Konstant hohe Auslastung seit Jänner

Die Contact-Tracer der Gesundheitsbehörden haben mit täglich rund 2.500 neuen Infektionsfällen zu tun, schildert Peter Schinnerl vom Coronavirus-Management des Landes. „Wir sehen eine sehr starke Auslastung unseres Systems. Da sind wir absolut bei den Spitzenzahlen und das merken wir natürlich im Contact-Tracing. Wir haben schon Mitte Jänner gesagt, dass wir bei einer Fallzahl von über 2.000 priorisieren müssen. Davon sind wir nie weggekommen. Und wir kommen jetzt in eine Richtung wo es insgesamt im System zu quietschen beginnt“, so Schinnerl.

Quarantänebescheid: Bis zu drei Tage Wartezeit

Trotz aller Automatisierung sei das Aufkommen kaum noch zu bewältigen. „Wir versuchen alle zeitgerecht abzusondern. Wir müssen aber ehrlich sagen, dass es vor allem im Zentralraum – also in der Stadt Salzburg und im Flachgau – zwei bis drei Tage dauern kann, bis man den Absonderungsbescheid bekommt“, sagt Schinnerl. Mehr als die aktuell 120 Contact-Tracing-Mitarbeiter einzusetzen, würde beim vorhandenen EDV-System keinen Tempovorteil mehr bringen, so Schinnerl.