Zita-Maria Huber, Projektleiterin im Bauamt der Erzdiözese Salzburg (links), und Kathrin Muttenthaler, Umweltreferentin der Erzdiözese Salzburg, beim Einbau der neuen Turbine
Erzdiözese Salzburg/Hiwa Naqshi
Erzdiözese Salzburg/Hiwa Naqshi
Chronik

Neue Turbine für Stromerzeugung der Erzdiözese

Mit einer neuen Turbine samt Generator will die Erzdiözese die Wasserkraft des Almkanals verstärkt zur Stromversorgung ihrer Gebäude und des Fuhrparks nutzen. Das kleine Kraftwerk an der Festungsgasse erzeugt pro Jahr 120.000 Kilowattstunden Strom.

Der Ankauf der neuen Anlage wurde im Rahmen der Klima- und Energiestrategie „Salzburg 2050“ vom Land Salzburg finanziell unterstützt. Das kleine Kraftwerk versorgt nun die E-Autos des diözesanen Fuhrparks mit Energie. Überschüsse werden in das Verteilernetz des Energieversorgers eingespeist.

Darüber hinaus werden durch eine separate Wasserentnahme mehrere Gebäude wie etwa der Kapitelsaal und die Dombuchhandlung gekühlt. Die Kosten für die neue Turbine belaufen sich auf ca. 500.000 Euro.

Klimaschutz aus Sorge um „das gemeinsame Haus“

Die Erzdiözese Salzburg will damit den Umweltschutz vorantreiben: „Dieser gemeinsamen Sorge sehen wir uns verpflichtet – gerade im Hinblick auf jene, die nach uns kommen. So wollen wir in unserer Erzdiözese auch weiterhin Verantwortung übernehmen“, erklärt Erzbischof Franz Lackner.

„Wir investieren seit 2019 jährlich eine Million Euro als Sonderbudget im Rahmen der Klimastrategie in nachhaltige Energien. Das entspricht zirka 20 Prozent des diözesanen Baubudgets“, sagt Cornelius Inama, Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Salzburg. Ein eigener „Tag der Nachhaltigkeit“ ist in Entwicklung, er soll im Herbst stattfinden. Ziel der Klimastrategie sei es, bis 2030 rund 60 Prozent der Emissionen der Erzdiözese und der Pfarren zu reduzieren.

Nutzung seit Jahrhunderten, Standort 1960 stillgelegt

Als eines der ältesten Wasser- und Energieversorgungssysteme Mitteleuropas ist der künstlich angelegte Salzburger Almkanal kein einzelner Strang, sondern ein vielfach verzweigtes Netz von Wasserläufen. Im inneren Stadtbereich teilt er sich fächerförmig in sieben Arme auf, die großteils unterirdisch der Salzach zustreben, darunter der fast komplett unter dem Mönchsberg verborgene Stiftsarmstollen.

Kathrin Muttenthaler, Umweltreferentin der Erzdiözese Salzburg (links), und Zita-Maria Huber, Projektleiterin im Bauamt der Erzdiözese Salzburg, vor dem Zugang zum Almkanal in der Festungsgasse 3.
Erzdiözese Salzburg/Hiwa Naqshi
Kathrin Muttenthaler, Umweltreferentin der Erzdiözese Salzburg (links), und Zita-Maria Huber, Projektleiterin im Bauamt der Erzdiözese Salzburg, vor dem Zugang zum Almkanal in der Festungsgasse 3.

Urkunden der kirchlichen Bauherren belegen, dass er bereits seit dem 12. Jahrhundert zur Wasserversorgung der Stadt in Betrieb ist. Im Bereich der Talstation der Festungsbahn teilt sich der Stiftsarm in zwei Kanäle auf: den St.-Peter-Arm (mit besagtem St.-Peter-Mühlrad) und den Kapitelarm, an dem die Wasserkraft in früheren Jahren bereits durch ein Mühlrad sowie eine Turbine genutzt wurde. Das letzte Kraftwerk an diesem Standort wurde um das Jahr 1960 stillgelegt.

Strenges Genehmigungsverfahren

Für die von der Erzdiözese Salzburg 2019 beantragte Anlage musste eine Vielzahl an Behördenverfahren positiv abgeschlossen werden. Alle Arbeiten und Gerätschaften im kleinen Kraftwerksraum im Keller des Gebäudes Festungsgasse 3 müssen den strengen Vorgaben der historischen „Almkanalordnung“ (1938) genügen. Diese verbietet „Handlungen, die den Almkanal oder seine Wasserführung gefährden, ausdrücklich.

Das Kraftwerk der Erzdiözese ist nicht der einzige Ort in der Stadt Salzburg, an dem die Wasserkraft des Almkanals genutzt wird. Es gibt mehr als ein Dutzend Anlagen und so genannte Wasserschnecken im Verlauf des Kanals.