Palfinger Firmenzentrale
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Wirtschaft

Palfinger bilanziert mit Rekordergebnis

Der Kranhersteller Palfinger mit Sitz in Bergheim (Flachgau) hat im Vorjahr fast zwei Milliarden Euro Umsatz gemacht. Die Lage in der Ukraine und in Russland hat die Bekanntgabe des Rekord-Ergebnisses am Donnerstag aber überschattet. Das Unternehmen betreibt Werke in den Krisenregionen.

Mit insgesamt 1,84 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr verbucht Palfinger einen Rekordumsatz. Weltweit haben fast 12.000 Mitarbeiter dazu beigetragen – auch das ist ein historischer Höchstwert für den Weltmarktführer bei Ladekränen.

Österreichische Mitarbeiter ausgeflogen

Die Freude ist aber getrübt. Die aktuelle Situation in der Ukraine beschäftigt auch Palfinger. Das Bergheimer Unternehmen hat dort eine Vertriebsorganisation, in Russland ein eigenständiges Werk: „Wir haben eine Fülle an österreichischen Mitarbeitern aus Russland zurückbeordert oder gar nicht mehr hinreisen lassen. An Händlerkonferenzen haben wir nicht mehr teilgenommen. Das haben wir von russischer Seite aus managen lassen, was gut funktioniert hat, obgleich das alles natürlich eine politische Katastrophe ist“, sagt Palfinger-Vorstandsvorsitzender, Andreas Klauser.

Palfinger erwartet heuer den nächsten Rekord

Weltweit lässt der Ukraine-Krieg derzeit die Börsen abstürzen, die Palfinger-Aktie ist seit gestern um fast drei Euro auf etwas mehr als 26 Euro gesunken. Für die nächsten Jahre peilt der Weltmarktführer aber weitere Rekordmarken an. Heuer soll der Umsatz erstmals die Zwei-Milliarden-Grenze durchbrechen, 2030 sollen es dann drei Milliarden Euro Umsatz sein.

Rekordumsatz für Palfinger

Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland trübt die Freude über den Rekordumsatz von 1,84 Millionen Euro bei Palfinger. Das Unternehmen hat Mitarbeiter aus den Krisenregionen zurückgeholt.

Auch weil man immer mehr quasi im eigenen Haus erledigt: „Ich war ja viele Jahre in den USA. Dort gibt es ein Credo: Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Das haben wir in einem gewissen Maß bei Palfinger einfließen lassen. Dort, wo wir uns nicht auf Händler verlassen können, müssen wir das selbst machen“, so Klauser.

„Preissteigerungen können wir nicht sofort weitergeben“

Probleme in der Lieferkette, gestiegene Rohstoff- und Energiekosten beschäftigen auch Palfinger. Erst für das zweite Halbjahr 2022 rechnet man mit einer Erholung. Eine Weitergabe dieser gestiegenen Kosten an die Kunden ist nur bedingt möglich: „Wenn sie heute ein Auto bestellen und das in zwölf Monaten kommt, und ihnen dann der Verkäufer sagt, es ist um zwölf Prozent teurer geworden, dann ist das Verständnis klein. Das geht nicht. Dass man Preise in so einer Situation erhöht ist klar. Aber der Auftragsbestand hat eine starke zeitliche Verzögerung“, sagt Palfinger-Vorstand, Martin Zehnder.

„Geschäfte in Südamerika und Asien laufen gut“

Randvolle Auftragsbücher und hohe Zuwachsraten vor allem in Südamerika aber auch in China sorgen aber trotz des Ukraine-Russland-Kriegs bei Palfinger für Zuversicht.