Zwischen 30.000 und 40.000 Männer, Frauen und junge Leute lockte die Salzburger Automesse jedes Jahr an. Bis 2019 galt die Veranstaltung als wichtigste Leistungsschau des heimischen Autohandels. Für heuer habe es zwar interne Planungen für eine neue Auflage gegeben, heißt es. Letztlich sei aber nicht einmal ein möglicher Termin veröffentlicht worden, sagt Alexander Kribus, Geschäftsführer des Messezentrums: „Im Sommer kamen die Signale ganz klar aus der Branche, dass die Automesse für das Jahr 2022 nicht in bewährter Form stattfinden kann.“
Manager sieht keine Chance für bisheriges Modell
Die Salzburger Branche bietet dabei ein zerrissenes Bild. Vor allem die großen Importeure können auf die Automesse im bisherigen Format auch gern verzichten, betont Günter Graf, Geschäftsführer beim großen Autohändler Pappas: „In dem bisherigen Rahmen wird das nicht mehr funktionieren. Es wird neue Ansatzpunkte geben müssen. Eine klassische Automesse, wie wir sie gehabt haben, wird es mit sehr großer Wahrscheinlich in dieser Form nicht mehr geben.“
Nur noch PR für E-Autos?
Im Hintergrund stehen dem Vernehmen nach auch Wünsche, die Automesse zur reinen Elektro-Veranstaltung zu machen – und dabei gleich das ganze Format zu ändern.
Sogar der bisher jährliche Termin im Frühjahr wackelt. Pappas-Manager Graf sagt, es könnte eventuell im Zwei-Jahres-Rhythmus funktionieren: „Mit anderen Überschriften, Innovationen, Mobilitätsdienstleistungen und Vernetzung von Fahrzeugen.“
Händler von Verbrennern leisten Widerstand
Bei solchen Ideen ziehen aber nicht alle Salzburger Händler mit. Im Gegenteil – unzufrieden sind vor allem jene, die noch nicht vollständig auf E-Mobilität setzen wollen. Überholt sei die bisherige Automesse aus deren Sicht keinesfalls, sagt Josef Nußbaumer, Sprecher des Salzburger Autohandels: „Die Automesse ist für viele Kunden interessant, sich zu informieren. Und eine Messe bietet mehr als das Internet oder ein einzelnes Autohaus.“
Ob es 2023 einen neuen Versuch für eine Salzburger Automesse geben wird, das ist noch offen. Es soll sich in den kommenden Monaten entscheiden. Noch ein weiteres Jahr Pause könnte den endgültigen Todesstoß für die Veranstaltung bedeuten, glauben Vertreter der Branche.