Politik

Niedriglöhne zwingen zur Prostitution

Die hohen Lebenskosten und die schlechte Bezahlung im Niedriglohnbereich begünstigen Prostitution, sagen Expertinnen. Vor der Coronapandemie gab es im Bundesland rund 500 registrierte Prostituierte und Tänzerinnen. Zahlen über die illegale Sexarbeit gibt es nicht.

Beraterinnen sagen, dass Stromrechnungen, die nicht bezahlt werden können, ebenso wie hohe Mieten in manchen Fällen damit enden, dass Menschen Sexarbeit anbieten. Vor der Corona-Pandemie gab es in ganz Österreich 10.000 Sexarbeiterinnen. Auch Asylwerberinnen sind unter den Betroffenen, ihnen stehen legal nur wenige Arbeitsmöglichkeiten offen, um Geld zu verdienen.

Sexarbeiterinnen in Salzburg sind meist Migrantinnen, drei Viertel von ihnen sind Mütter und jede siebte von ihnen ist Großmutter. Das ergab eine von der SPÖ gestellte Landtagsanfrage an Frauenlandesrätin Andrea Klambauer (NEOS). Oft versorgen die Frauen mehrere Familienmitglieder mit ihrem Einkommen in ihren Herkunftsländern. Fast drei Viertel der Frauen kommen aus Rumänien, die anderen aus Deutschland, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei oder Tschechien.

Hilfe für berufliche Umorientierung

In der Beratungsstelle PiA für Sexarbeiterinnen wird den Frauen angeboten, dass sie sich beruflich umorientieren und aus der Prostitution aussteigen. Das ist meist ein langwieriger Prozess, der durch die hohen Lebenskosten in Salzburg zusätzlich erschwert wird.