Soziales

Neue Telefonberatung für beschnittene Frauen

In Salzburg sind rund 400 Frauen und Mädchen genitalverstümmelt oder beschnitten. Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Jetzt gibt es eine neue Telefonberatung – Angehörige und Betroffene können dort aus ganz Österreich anonym und kostenfrei anrufen.

Es gehe darum, gefährdete oder betroffene Frauen und Mädchen zu schützen und zu unterstützen. Genitalverstümmelte Frauen leiden unter Depressionen oder gesundheitlichen Problemen. Es kann auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen bei einer Geburt kommen.

Kontakt

Die Telefonberatung ist unter der Nummer 01 267 7 267 kostenlos und anonym erreichbar.

Montag bis Donnerstag von 9.00-16.00 Uhr und am Freitag von 9.00-12.00 Uhr.

In Österreich strafbar, aber noch Teil von vielen Kulturen

Weibliche Genitalverstümmelung gilt in Österreich als Körperverletzung und ist daher strafbar. Trotzdem ist sie Teil vieler – vor allem afrikanischer – Kulturen. Die Geschäftsführerin des Frauengesundheitszentrums Salzburg, Aline Halhuber-Ahlmann setzt auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung, um diese Tradition zu brechen. „Es ist strafbar in Österreich, das ist richtig und sehr wichtig. Aber noch mehr geht es darum, dass wir auf Augenhöhe versuchen, die Frauen dazu zu gewinnen, dass sie ihre Töchter gesund aufwachsen lassen.“

Spezialambulanz für Betroffene in Hallein

Das Infotelefon, das vom Roten Kreuz und den Frauengesundheitszentren in Wien, Linz und Salzburg eingerichtet worden ist, ist österreichweit erreichbar.

Im Bundesland Salzburg gibt es in den Landeskliniken in Hallein (Tennengau) eine Spezialambulanz für weibliche Genitalverstümmelung. Das Frauengesundheitszentrum sei außerdem immer eine Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige, betonte die Geschäftsführerin.