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Flugbild: Gerald Lehner
Bergrettung Wagrain
Chronik

Große Lawinengefahr, Freerider gerettet

In Wagrain (Pongau) haben Bergretter, Alpinpolizisten und Mitarbeiter der Bergbahn einen Skifahrer aus Kolumbien (Lateinamerika) gerettet. Der Freerider war bei großer Lawinengefahr ins freie Gelände gefahren. Im Hochgebirge gilt Warnstufe 4.

Der 20-jährige Mann erschien gegen Mittwochabend nicht bei einem vereinbarten Treffpunkt – bei der Talstation der Grafenbergbahn in Wagrain. Sein Vater alarmierte daraufhin die Einsatzkräfte. 13 Männer der ÖBRD-Ortsstelle Wagrain und mehrere Alpinpolizisten rückten zu einer Suchaktion aus.

Bei Sturm und sehr schlechter Sicht fand das Team eine Skispur, die in lawinengefährliches Steilgelände führte. Nach mehreren Stunden konnte der Vermisste dann in einem engen Graben geortet werden. Dort war er in brusthohem Schnee steckengeblieben und schon leicht unterkühlt.

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In Wagrain (Pongau) haben Bergretter, Alpinpolizisten und Mitarbeiter der Bergbahn einen Skifahrer aus Kolumbien (Lateinamerika) gerettet. Der Freerider war bei großer Lawinengefahr von einer gesicherten Piste ins freie Gelände gefahren. Nach Schneestürmen am Mittwoch gilt in fast allen Landesteilen die Warnstufe 4.
Bergrettung Wagrain
Bergretter versorgen den Abgängigen mit alu-beschichteter Wärmedecke und heißem Tee
In Wagrain (Pongau) haben Bergretter, Alpinpolizisten und Mitarbeiter der Bergbahn einen Skifahrer aus Kolumbien (Lateinamerika) gerettet. Der Freerider war bei großer Lawinengefahr von einer gesicherten Piste ins freie Gelände gefahren. Nach Schneestürmen am Mittwoch gilt in fast allen Landesteilen die Warnstufe 4.
Bergrettung Wagrain
Kolumbianer steckte in meterhohem Schnee fest

Unterkühlt in Graben aufgefunden

Die Bergretter hatten Hilferufe gehört, konnten den Kolumbianer wegen des Schneesturmes aber erst sehen, als sie auf etwa zehn Meter herangekommen waren.

Innergebirg hat es in den letzten Tagen und Nächten neben starken Schneefällen auch kräftige Windverfrachtung gegeben, die eigentliche Ursache für die große Lawinengefahr.

In Wagrain (Pongau) haben Bergretter und Mitarbeiter der Bergbahnen einen 20-jährigen Skifahrer aus Kolumbien (Lateinamerika) gerettet. Der Freerider war bei Lawinenwarnstufe 4 von einer gesicherten Piste ins freie Gelände gefahren.
Land Salzburg
Seltener Zustand seit Mittwoch – große Lawinengefahr in allen Landesteilen und Gebirgen Salzburgs. Mit kleiner Ausnahme im äußersten Südosten des Lungaues

Schneebretter, Staublawinen: Appell der Bergführer

Derzeit gelte in nahezu allen Landesteilen Salzburgs im Hochgebirge die Lawinenwarnstufe 4 – also große Gefahr, betont der Bergführer Günter Karnutsch, früherer Präsident des Salzburger Verbandes der staatlich geprüften Berg- und Skiführer.

Er sei trotz dieser Lage immer wieder mit Anfragen von Gästen konfrontiert, welche Freeride-Abfahrten und Skitouren nun noch möglich seien, so der Profi Karnutsch: „Solche Fragen sollten bei Gefahrenstufe 4 gar nicht gestellt werden. Wer sich das nicht selbst beantworten kann, hat abseits der gesicherten Pisten von Liftgebieten ohne fachkundige Begleitung nichts verloren.“

Unterhalb der Waldgrenze: Warnstufe drei

Der Höhepunkt der Spontanlawinen ist laut Lawinenwarndienst bereits erreicht – unterhalb der Waldgrenze wurde das Gefahrenpotenzial auf Stufe drei zurückgestuft – aber auch das bedeutet erhebliche Lawinengefahr, sagt Michael Butschek vom Lawinenwarndienst: „Zumindest oberhalb der Waldgrenze hat man nach wie vor im Touren- und Variantenbereich eine ernstzunehmende Situation. Lawinen sind in Steilbereichen sehr leicht auslösbar. Deswegen raten wir zur Zurückhaltung – das betrifft Freitag und Samstag.“

Einzelner Tourengeher kann Schneebrett auslösen

Donnerstagnachmittag wird bei Erkundungsflügen die Lawinenaktivität aus der Luft im Pongau, Pinzgau und Lungau beurteilt – noch geltende Sperrbereiche werden überflogen. Durch Westwind, Triebschnee und Sonneneinstrahlung kann auch in den kommenden Tagen selbst in mittleren Höhenlagen ein einzelner Tourengeher ein Schneebrett auslösen. Gleitschneelawinen können im steilen Gelände von selbst abgehen. Von Skitouren abseits der gesicherten Pisten wird auch in den kommenden Tagen dringend abgeraten.

Große Lawinengefahr

Die angespannte Lawinensituation sorgt nicht nur im ausgesetzten Gelände für Gefahren, sondern gilt auch für Wanderer, Jäger und Spaziergänger.