Eine Frau mit offenen Rechnungen hat viele Schulden. Arbeitslosigkeit und Privatkonkurs
Gina Sanders – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Sehr wenig Privatkonkurse wegen CoV und Armut

In Salzburg hat es im Vorjahr so wenige Privatinsolvenzen wie nie gegeben. Das liege an mangelnder Zahlungsfähigkeit wegen der CoV-Krise, sagen Experten. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) zählte nur 281 neu eröffnete Fälle. Künftig könnte es wieder deutlich mehr Privatkonkurse geben, heißt es von der Schuldenberatung.

Zuletzt betrug die durchschnittliche Schuldenlast rund 133.000 Euro. In den Jahren vor der CoV-Krise sind in Salzburg immer um die 400 Privatinsolvenzen gezählt worden.

Existenzkosten als Hürde für Rückzahlungen

Dass die Zahl vergangenes Jahr unter 300 gefallen ist, sei nicht überraschend, sagt Peter Niederreiter, Leiter der Schuldenberatung Salzburg: „Derzeit sind die Menschen nicht in der Lage, ihre Schulden zurückzuzahlen. Es stehen die Zahlung der Miete und des Stroms im Vordergrund. Erst wenn die Existenzkosten gedeckt sind, dann darf und kann man ein gerichtliches Schuldenregulierungsverfahren machen – einen Privatkonkurs.“

„Rückzahlungen möglichst rasch“

Daher rechnet die Schuldenberatung nach der CoV-Krise wieder mit einer Zunahme der Privatinsolvenzen. Dann seien mehr Menschen wieder in der Lage, ihre finanziellen Verbindlichkeiten zu tilgen. Sollten Schulden zusammenkommen, solle man sich rasch darum kümmern, rät Niederreiter: „Je länger man nicht seine Schulden reguliert, desto länger können Zinsen, Kosten und Spesen verrechnet werden.“

Werden Schulden nicht möglichst rasch zurückgezahlt, dann würden sie sich alle vier bis fünf Jahre verdoppeln, warnt der Fachmann.